Run off: Zurich Deutschland gibt traditionelles Lebensversicherungsportfolio an Viridium ab

Foto: Zurich

Zurich Deutschland trennt sich von seinem traditionellen Lebensversicherungsgeschäft und überträgt den Bestand an traditionellen Lebensversicherungspolicen an Viridium. Insgesamt 720.000 Policen wechseln nun den Besitzer. Die Zurich konzentriert sich künftig auf fondsbasierte Produkte, Biometrie und Gewerbe.

Nachdem bereits Gerüchte in der Branche die Runde gemacht hatten, folgt nun die offizielle Bestätigung: Die Zurich Gruppe Deutschland wird sich von ihrem klassischen Lebensversicherungsgeschäft und ihren LV-Verträgen in Deutschland trennen. Dazu verkauft das Unternehmen die Zurich Gruppe Deutschland die rund 720.000 Lebensversicherungsverträge und garantierten Kapitalanlagen im Wert von rund 20 Milliarden Euro an den Abwickler Viridium.

Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen Zurich und Viridium unterzeichnet. Die Transaktion schließt auch die Übertragung des traditionellen Lebensversicherungsgeschäfts der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG (ZDHL) mit.

Von den insgesamt etwa drei Millionen Lebensversicherungsverträgen gehen etwa 720.000 traditionelle Policen mit einer Deckungsrückstellung von rund 20 Milliarden Euro in eine zu diesem Zweck neu gegründete Gesellschaft über. Unmittelbar nach der geplanten Übertragung soll diese Lebensversicherungsgesellschaft an Viridium veräußert werden, die die Gesellschaft in ihre Gruppe eingliedern wird. Die Transaktion erfolgt unter dem Vorbehalt der aufsichtsrechtlichen Genehmigungen.

Die Viridium Gruppe ist kein unbekannter Player im Markt. Im Juli 2018 hatte die Gruppe rund vier Millionen klassische Lebensversicherungsverträge der Generali Deutschland übernommen. Das Unternehmen ist seit 2013/2014 im deutschen Markt und durch die Übernahmen inzwischen zum größten Player und führenden Aufkäufer von Lebensversicherungsbeständen avanciert. Vor der Übernahme des Generali-Portfolios hatte Viridium bereits die Bestände der Heidelberger Lebensversicherung, der Skandia Lebensicherung sowie der Entis Lebensversicherung in Deutschland übernommen.

Fokus auf fondsbasierte Lebensversicherung und Protection

„Die Übertragung der traditionellen Lebensversicherungspolicen reduziert die Kapitalintensität der bestehenden Lebensversicherungsportfolios und hat einen positiven Einfluss auf unser Zinsrisiko“, erläutert Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland. Die Entscheidung unterstreiche die Strategie, dass Zurich sich auf Bereiche konzentrieren werde, in denen das Unternehmen für Kunden, Partner und Aktionäre den größten Mehrwert erbringen könne. „Wir werden Vollsortimenter im Bereich der Lebens- und Schaden-und Unfallversicherung sowie der Gewerbe- und Industrieversicherung bleiben. Unser Ziel im Bereich der Lebensversicherung ist es, vor allem das Wachstum bei Fondspolicen, Biometrie-Produkten und im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge weiter voranzutreiben.“

Nach eigenen Angaben ist Zurich Deutschland mit einem Volumen von 18 Milliarden Euro und einem Marktanteil von rund 14 Prozent bereits heute der zweitgrößte Anbieter im deutschen Markt für fondsgebundene Lebensversicherungen. „Wir werden unsere aktuelle Position über alle Vertriebswege hinweg ausbauen“, so Schildknecht weiter. Bereits vor 50 Jahren hat Zurich in Deutschland die erste fondsbasierte Lebensversicherung an den Markt gebracht und dieses Segment sukzessive ausgebaut.

Vertragliche Verpflichtungen werden weitergeführt

Zurich verspricht Kontinuität für Versicherte und Vertriebspartner. Alle vertraglichen Verpflichtungen werden durch die Viridium Gruppe unverändert fortgeführt. Auch auf die gewohnten Services können die Versicherten und Vertriebspartner vertrauen. „Wir legen höchsten Wert darauf, dass weiterhin der Zurich Standard bei der Servicierung als Maßstab gilt, und hierdurch dieselbe Qualität des Kundenservice kontinuierlich gewährleistet ist“, so Schildknecht. Kontinuität werde auch dadurch gewährleistet, dass die bisherigen Vertriebspartner weiterhin und ohne jede Einschränkung der vertriebliche Ansprechpartner für die Versicherten blieben.

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