Ärger über stockende Gebäudesanierung

Bei betroffenen Unternehmen wächst der Unmut über die stockenden Bemühungen der Bundesregierung, die energetische Gebäudesanierung in Deutschland voranzubringen.

Die Bundesregierung saniert ihre Gebäude zwar, gemessen an den Vorgaben der Europäischen Union gehen die Arbeiten allerdings zu langsam voran.

„Es fehlt absolut ein Gesamtkonzept, es gibt zudem eine Vermischung der Kompetenzen von Bundeswirtschafts- und Umweltministerium“, sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Gebäude-Klima (FGK), Günther Mertz, der Deutschen Presse-Agentur. Nach EU-Vorgaben müssten allein drei Prozent der öffentlichen Gebäude im Jahr energetisch saniert werden, etwa mit mehr Dämmung und energiesparenden Heizungs- und Lüftungssystemen.

Zu wenig energetische Sanierungen

Tatsächlich liege die Quote bei 0,8 bis 1 Prozent. Auf Anfrage kann das Bundeswirtschaftsministerium keine genaue Quote benennen, betont aber, dass 2013 – auch dank diverser Förderprogramme – immerhin rund 39,5 Milliarden Euro für energetische Sanierungen ausgegeben worden seien. Mertz forderte, die Regierung müsse die EU-Ziele ernst nehmen.

Immerhin seien rund 15 Prozent aller Nicht-Wohngebäude im Besitz oder Betrieb der öffentlichen Hand. Zugleich kritisierte er eine oft einseitige Konzentration auf die Förderung etwa erneuerbarer Energien im Stromsektor. „Wir brauchen eine klare Technologieoffenheit“.

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Viel Potenzial

Allein über neue Lüftungsanlagen und Wärmerückgewinnungssysteme sowie über eine Optimierung der Betriebsführung ließen sich zum Beispiel in Hotels und Schulen 30 Prozent an Energie einsparen, die Kosten solcher Sanierungen beliefen sich auf 40 Euro je Quadratmeter.

„Oft geht es nur um dämmen, dämmen, dämmen“, kritisierte Mertz auch mit Blick auf die Förderprogramme für den privaten Wohnsektor. In dem Bereich liege ein großes Energieeinsparpotenzial. „Der Gebäudebereich wird bei der Energiewende sträflich vernachlässigt“, meinte Merz.

Quelle: dpa-AFX

Foto: Shutterstock.com

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