Wohnimmobilien in Hochschulstädten weniger chancenreich

Nach Aussage des Immobilien-Dienstleisters Savills trübt sich das Investitionsklima für Wohnimmobilien an Hochschulstandorten allmählich ein.

dsfdfsdfsd
Universitätsstadt Regensburg: Deutsche Hochschulstädte sind für Anleger in Wohnimmobilien weniger attraktiv.

 

Universitätsstädte gelten für Anleger auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten im Wohnungsmarkt seit Jahren als Alternative zu den Top-7-Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Sie profitieren vom starken Wachstum der Studierendenzahlen iund bieten dadurch höheres Mietwachstumspotenzial als andere Städte. Zudem sind diese Märkte unter Investoren nicht so heiß umkämpft wie die Top 7, sprich günstiger im Einkauf. Die Bevölkerung in den Hochschulstädten wuchs zwischen 2011 und 2015 um 4,2 Prozent, während sie in den Nicht- Hochschulstädten (ohne Top 7) um lediglich 3,6 Prozent zunahm. Zwei Drittel des Bevölkerungswachstums in den Hochschulstädten resultieren aus dem Anstieg der Studierendenzahl in diesen Städten. Dieses Nachfragewachstum wiederum ließ die Wohnungsmieten kräftig steigen. In den Hochschulstädten legten sie zwischen 2011 und 2015 um knapp 17 Prozent zu und damit um drei Prozentpunkte mehr als in den Nicht-Hochschulstädten und sogar einen Prozentpunkt stärker als in den Top 7.

Wachstum der Studentenzahlen schwächer

Trotz dieser überdurchschnittlichen Mietentwicklung waren (und sind) Mehrfamilienhäuser in den Hochschulstädten im Durchschnitt um etwa drei Faktoren günstiger als in den Top 7. Der jährliche Gesamtertrag im Zeitraum 2011 bis 2015 belief sich auf 14,3 % (ohne Berücksichtigung von Kosten) und fiel damit um 0,5 Prozentpunkte höher aus als in den Top 7. „Das dynamische Wachstum der Studierendenzahlen in Deutschland, das die Wohnungsnachfrage in den Hochschulstädten in den letzten Jahren kräftig angeschoben hat, lässt langsam nach. Während die Wachstumsrate 2011  noch bei plus 7,4 Prozent lag, betrug sie 2015 nur noch plus 2,2 Prozent. Das Mietwachstum an den Wohnungsmärkten der Hochschulstädte dürfte folglich nachlassen, zumal dort inzwischen deutlich mehr gebaut wird“, erläutert Matthias Pink, Director und Head of Research Savills Germany.

Mehr Angebot als Nachfrage

Die nachlassende Dynamik auf der Nachfrageseite wird flankiert von einer überdurchschnittlichen Bauaktivität. Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2014 entsprach die Zahl der in den Hochschulstädten jährlich genehmigten Wohnungen 0,8 Prozent des Wohnungsbestands. In den Nicht-Hochschulstädten beliefen sich die Genehmigungen auf lediglich 0,4 Prozent des Bestands und auch in den Top 7 war das Genehmigungsvolumen mit jährlich ca. 0,6 Prozent des Bestands geringer als in den Hochschulstädten. Durch das schwächer werdende Nachfragewachstum auf der einen und die vergleichsweise schnelle Angebotsausdehnung auf der anderen Seite trübt sich die Mietwachstumsperspektive in den Hochschulstädten ein. „Trotz getrübter Mietwachstumsperspektive werden Hochschulstädte zukünftig für stabilitätsorientierte Investoren weiterhin attraktiv bleiben. Für chancenorientierte Investoren sind die Nicht-Hochschulstädte allerdings wahrscheinlich die bessere Wahl“, fasst Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills, zusammen. (fm)

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments