GDV kritisiert SPD-Rentenkonzept

Das Rentenkonzept der SPD ist beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf Kritik gestoßen. Es sei zweifelhaft, dass die betriebliche Vorsorge den Riester-Produkten vorgezogen werden solle, teilt der Verband in Berlin mit.

Jörg von Fürstenwerth, GDV

Das Rentenkonzept der SPD sieht die Schaffung einer weitgehend aus Steuermitteln finanzierten Mindestrente sowie den Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) unter dem Namen „Betriebsrente Plus“ vor, die weitgehend die Riester-Rente ersetzen soll. Laut GDV benachteiligen die Pläne der Sozialdemokraten diejenigen, „die keinen Zugang zur betrieblichen Altersvorsorge haben oder die häufig den Arbeitsplatz wechseln und deshalb lieber privat vorsorgen“.

Stattdessen sei es wichtiger, die Attraktivität der Riester-Rente zu erhöhen: „Zehn Jahre nach ihrer Einführung sollte die Riester-Förderung dynamisiert und der Kreis der förderfähigen Personen ausgedehnt werden“, fordert der Verband.

„Ein wirksamer Ansatz zur Vermeidung von Altersarmut für künftige Rentnergenerationen geht nur in einem vernünftigen Zusammenspiel von gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge. Vordringliches Ziel jeder Reform muss es daher sein, für die Menschen heute angemessene Anreize zur Eigenvorsorge zu schaffen“, sagt der Vorsitzende der GDV-Hauptgeschäftsführung Jörg von Fürstenwerth.

Zwar begrüße der GDV, die Debatte, ob renten-politische Nachbesserungen erforderlich seien. Der bei SPD sowie bei Bundessozialministerin Ursula von der Leyen enthaltene Vorschlag, „zusätzliche Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung als eine Form der Eigenvorsorge zuzulassen“, wertet der Verband jedoch als „rentenpolitische Rolle rückwärts“, die klar abzulehnen sei. Damit werde das Ziel sämtlicher Reformen der letzten Jahre konterkariert, die umlagefinanzierte Rentenversicherung zu entlasten, heißt es. (lk)

Foto: GDV

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