Stellenabbau bei Ergo: Konzern wiegelt ab

Der Düsseldorfer Versicherungskonzern Ergo plant einem Medienbericht zufolge einen umfassenden Stellenabbau, der auch die Ebene unterhalb des Vorstands betreffen soll. Demnach sollen bis 2018 1.300 Stellen wegfallen und die Kosten bis 2019 um 259 Millionen Euro sinken. Der Versicherer gibt sich unaufgeregt.

Hauptsitz der Ergo Versicherungsgruppe in Düsseldorf.

Wie das „Manager Magazin“ mit Verweis auf Unternehmenskreise berichtet, sehe ein internes Arbeitspapier mit Titel „Weiter gehen: Mein Ergo 2018“ unter anderem vor, die zweite Führungsebene des Ergo-Konzerns zu verschlanken und die Verwaltungsprozesse zu straffen. Dem Bericht zufolge stünde der Konzern damit vor der dritten Spar- und Umbauwelle seit 2008.

Weiter heißt es, dass die Schadensbearbeitung in eine Tochterfirma ausgliedert werden soll und im Gegenzug Konzerntöchter auf größere Unternehmenseinheiten verschmolzen werden. Der Bericht nennt hier beispielhaft die Rechtsschutztochter DAS, die im Sachversicherer der Ergo-Gruppe aufgehen soll.

Ergo relativiert Medienbericht

Eine Ergo-Sprecherin erklärte auf Anfrage von Cash.Online, dass die Marke DAS auch nach der Verschmelzung erhalten bleibe. Die im Bericht genannten Zahlen zum Stellenabbau dementierte die Sprecherin nicht, betonte aber, dass entsprechende Planungen bereits seit der Bilanzpressekonferenz im April 2014 bekannt und damit „nicht neu“ seien.

„Wir planen nicht mit betriebsbedingten Kündigungen“, ergänzte die Unternehmensvertreterin. Stattdessen setze man auf Altersteilzeit, natürliche Fluktuation und freiwillige Abfindungsleistungen. Insgesamt beschäftigt der Konzern rund 30.000 Mitarbeiter, davon etwa 18.600 in Deutschland.

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Wachstum durch Sachversicherung

Weiter schreibt das Manager Magazin, dass Unternehmenschef Torsten Oletzky anstrebe, die Umsätze bis 2018 von derzeit 18 Milliarden Euro auf über 20 Milliarden zu steigern. Diese sollen weitgehend aus der Sachversicherung kommen. Das in den vergangenen Jahren bereits rückläufige Lebensversicherungsgeschäft werde Oletzky zufolge dagegen bis 2018 „bestenfalls stagnieren“, heißt es.

Der Gewinn soll sich bis 2018 von 436 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 580 Millionen erhöhen. Wie es scheint, will der Konzern dies aber nicht nur über Sparanstrengungen erreichen, sondern auch mit Hilfe von Investitionen in die Produktlandschaft: Es seien zahlreiche Produktinitiativen geplant, berichtet das Manager Magazin. (lk)

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Foto: Ergo

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