Altersvorsorge: Allianz baut Neugeschäft mit modifizierten Garantien aus

Die Allianz Deutschland fährt das Neugeschäft mit klassischen Garantien in der Lebensversicherung zunehmend zurück. Wie der Versicherer in München mitteilte, stammte im ersten Halbjahr 2014 bereits jeder zweite neu verdiente Euro (52 Prozent) in der privaten Altersvorsorge aus einem Vertrag mit modifizierten Garantien – Tendenz steigend.

Markus Rieß, Allianz: „Dass die Maßnahmen des Zukunftsprogramms Sachversicherung nachhaltigen Erfolg zeigen, ist nun an den Zahlen ablesbar.“

Nach Allianz-Angaben entfielen im zweiten Quartal 2014 bereits 55 Prozent des Neugeschäfts in der Altersvorsorge auf Verträge, die ohne klassischen Garantiezins auskommen. Dabei setzt der Versicherer vor allem auf das neue Vorsorgekonzept „Perspektive“. Seit dessen Einführung im Juli 2013 verkaufte die Allianz gut 50.000 Perspektive-Verträge – davon wurde der Großteil (30.000 Verträge) in den ersten sechs Monaten dieses Jahres abgeschlossen.

Einmalbeitragsgeschäft überholt laufendes Beitragsgeschäft

In der Lebensversicherung konnte die Allianz ihre Beitragseinnahmen im ersten Halbjahr 2014 um 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 9,4 Milliarden Euro steigern. Während jedoch das laufenden Beitragsgeschäft mit einem Plus von 0,3 Prozent nahezu unverändert blieb, legte das Geschäft gegen Einmalbeiträge rasant zu: Mit einem Zuwachs von rund 36 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro übertraf das Einmalbeitragsvolumen sogar die laufenden Beitragseinnahmen in Höhe von 4,6 Milliarden Euro.

„Wir gewinnen immer mehr Kunden, die mit Einmalbeiträgen für ihr Alter vorsorgen. Dies belegt die Attraktivität und Finanzstärke der Lebensversicherung“, sagte Dr. Markus Rieß, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland.

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Auf Wachstumskurs trotz Sorgen in zwei Sparten

Rieß betonte, dass sein Haus auch im ersten Halbjahr 2014 weiter auf Wachstumskurs bleibe. So stieg der Umsatz um 9,2 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2013: 15,6 Milliarden Euro). In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 3,6 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2013: 5,7 Milliarden Euro).

Die Sorgenkinder des Marktführers bleiben die Krankenversicherung mit einem Umsatzminus von 2,5 Prozent auf 1,621 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2013: 1,663 Milliarden Euro) und das Bankgeschäft, das um 11,8 Prozent auf 158 Millionen Euro zurück ging (1. Halbjahr 2013: 179 Millionen Euro).

Begünstigt durch eine im Vergleich zum Vorjahr wesentlich geringere Belastung durch Elementarschäden, so die Allianz, habe das operative Ergebnis von 0,8 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden Euro zulegen können. Das Halbjahresergebnis erhöhte sich um sechs Prozent auf 540 Millionen Euro.

Rieß rechnet mit erfolgreichen Abschluss des Sach-Programms

Mit Blick auf das laufende Jahr gab sich Vorstandschef Rieß optimistisch, dass man die Ziele des 2011 aufgelegten Zukunftsprogramms Sachversicherung wie geplant erreichen werde – vorausgesetzt, „dass wir von größeren Naturkatastrophen und Großschäden im laufenden Jahr verschont bleiben“, wie Rieß betonte.

Das Zukunftsprogramm Sach sieht vor, dass die Schaden- und Unfallversicherung bis Ende 2014 einen Umsatz von 9,5 Milliarden Euro generiert – damit hätte die Allianz bei einem Halbjahresumsatz von 5,9 Milliarden Euro bereits mehr als die Hälfte der Wegstrecke zurückgelegt.

Zugleich strebt der Konzern eine Kostenquote von 26 Prozent und eine kombinierte Schaden-/Kostenquote (Combined Ratio) von 95 Prozent an. „Dass die Maßnahmen des Zukunftsprogramms Sachversicherung nachhaltigen Erfolg zeigen, ist nun an den Zahlen ablesbar“, so Rieß. (lk)

Foto: Allianz

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