Hanse Merkur: „In Leben treten wir auf die Bremse“

Laut Sautter bleibt die Hanse Merkur offen für M&A-Aktivitäten. Dabei wolle man sich besonders auf Versicherungsunternehmen und Versicherungsbestände konzentrieren. Zwar gebe es auch Überlegungen, ob das eine oder andere Fintech-Unternehmen zur Hanse Merkur passt, möglicherweise auch über Kapitalverflechtungen. Dies sei aber nicht der „primäre Fokus“.

Sautter äußerte sich auch zur aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion im Vorfeld der Bundestagswahl. Zuletzt hatte SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz das Thema Bürgerversicherung wieder ins Gespräch gebracht und als „wichtiges Projekt“ bezeichnet. „Die politischen Forderungen nach einem Systemwechsel sind ausschließlich ideologisch begründet und gehen an den zentralen Themen, die die Bürger umtreiben – wie Wohlstands- und Alterssicherung, Integration oder Sicherheitslage – vorbei“, kritisierte Sautter.

Verfassungsrechtliche Bedenken

Die Dualität von privater Krankenversicherung (PKV) und gesetzlichen Kassen (GKV) ermögliche Versicherungsschutz aller zu moderaten Kosten und stelle eine hohe Qualität und Verfügbarkeit in der ambulanten und stationären Versorgung ebenso sicher wie die unterschiedslose Teilhabe aller Bundesbürger am medizinisch-technischen Fortschritt.

Auf die Frage, wie sich die Hanse Merkur auf die mögliche Einführung einer Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl vorbereite, antwortete Sautter: „Warum sollten wir uns auf etwas einstellen, von dem wir glauben, dass es nicht kommt und das auch noch fachlich falsch wäre?“ Er wies auch auf bestehende verfassungsrechtliche Bedenken hin, die einer Bürgerversicherung entgegenstehen könnten. „Deutschland braucht derzeit alles, nur keinen Systemwechsel im Gesundheitssystem“, so Sautter. (kb)

Foto: Hanse Merkur

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