Aktienorientierte Altersvorsorge ist Gebot der Stunde

So trifft man mehrheitlich auf Sozialpolitiker der Großen Koalition, die es bisher nicht fertig brachten, über den nächsten Wahltermin hinaus zu denken.

Hoffnungen kann man in die Wissenschaftler setzen, so vor allem auf den Chef des Munich Center for the Economics of Aging beim Max Planck-Institut in München, Axel Börsch-Supan, der den Regierenden bereits ihre milliardenschweren Bürden aus dem Koalitionsvertrag vorgerechnet hat.

Finanzlücke wächst kräftig

Er stellte in einer Analyse fest, dass mit der doppelten Haltelinie die beiden wichtigsten finanziellen Stellschrauben der Rentenversicherung fixiert werden, während die Zahl der Rentenempfänger steige und die der Beitragszahler gleichzeitig zurückgehe.

Um die dadurch entstehende Finanzlücke auszugleichen, sind nach der Rechnung des Wissenschaftlers 2025 elf Milliarden Euro nötig, fünf Jahre später bereits 45 und wieder ein halbes Jahrzehnt darauf 80 Milliarden Euro erforderlich.

Man darf auf die Beratungen der Kommission gespannt sein. An Adam Riese kommen auch hartnäckige Besitzstandswahrer nicht vorbei. Vernünftig wäre außerdem gewesen, erst die Beratungsergebnisse der Kommission abzuwarten und dann Reformen anzugehen.

Aktienorientierte Altersvorsorge auf die Agenda

Geradezu fahrlässig ist in dieser Situation, dass die aktienorientierte Altersvorsorge mit ihren interessanten Möglichkeiten zur Schließung der Rentenlücke konsequent ausgespart wird.

Der angesehene Frankfurter Bankier Friedrich von Metzler überraschte bei einer Tagung mit dem Hinweis, die Bundeskanzlerin habe ihm bei einem Treffen erklärt, die Deutschen sparten falsch, sie setzten zu wenig auf Aktien.

Dieser richtigen Erkenntnis der Regierungschefin folgten aber bisher keine politischen Initiativen. Angesichts der deutschen „Aktienmuffelei“ werden die sich aus Aktien ergebenden Chancen für eine sinnvolle Altersvorsorge erst gar nicht thematisiert.

Eine Umfrage des Storch Research Institutes hat ergeben, dass hierzulande nur zwei Prozent der Bürger das Aktienthema überhaupt mit der Altersvorsorge in Verbindung bringen. Bei 45 Prozent der Deutschen tauchen bei den Aktien Komplementärbilder von Risiko und Spekulation auf.

Seite drei: Vitaminspritze durch den Staat

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