Allianz Leben begrenzt Datenlieferung an Sammelsystem der Versicherer

In den vergangenen 20 Jahren habe sich der Datenschutz sehr verbessert, räumte Daniel Holzapfel von der Behörde des Datenschutzbeauftragten in Berlin ein. Die Stellvertretende Landesbeauftragte für Datenschutz in Schleswig-Holstein, Barbara Körffer, betonte allerdings, wenn größere Versicherer nun ausscherten, müsse untersucht werden, ob die Datei in allen Bereichen überhaupt noch ihren Zweck erfülle.

Makler-Verband sieht Umfang der in HIS erfassten Daten kritisch

Auch in der Branche selbst regen sich Stimmen gegen das System: Der Verband deutscher Versicherungsmakler etwa sieht „den Umfang der in HIS erfassten Daten kritisch, weil ein ausreichender Datenschutz nicht gewährleistet zu sein scheint“. Die Makler selbst hätten keinen Zugriff auf die Datei und kämen damit nur in Berührung, wenn ein Versicherungsantrag abgelehnt werde, so eine Verbandssprecherin.

Verbraucherschützer kritisieren Datensammlung – insbesondere in der BU

Verbraucherschützer haben nach wie vor ein Problem mit der Datensammlung: Bei ungünstigen Schadensverläufen etwa, habe es Fälle gegeben, in denen Versicherten gekündigt wurde und sie keinen neuen Vertrag von einem anderen Versicherer bekamen, sagt Kerstin Becker-Eiselen von der Verbraucherzentrale Hamburg. Auch bei Berufsunfähigkeitsversicherungen könne das von Nachteil sein. Liege eine schwere Erkrankung, die zu einer Verweigerung der Versicherung geführt habe, etwa vier bis fünf Jahre zurück, bleibe das über Jahre in der Datei gespeichert. „Es gibt aber sicherlich auch Fälle, in denen so ein System sinnvoll ist“, räumt Becker-Eiselen ein. Dazu gehörten beispielsweise Betrugsfälle im Kfz-Bereich. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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