Nach aktuellen Hochrechnungen des Verbands der Privaten Bausparkassen, Berlin, hat der Wohnungsneubau im Jahr 2006 einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Demnach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 250.000 Baugenehmigungen erteilt und 245.000 Wohnungen fertiggestellt. Gegenüber dem Jahr 2005 entspricht dies einem Anstieg um 4,2 Prozent bei den Genehmigungen und 2,5 Prozent bei den Fertigstellungen.
Allerdings ist dieser Zuwachs nach Aussage des Verbands zum erheblich Teil auf Vorzieheffekte durch die Abschaffung der Eigenheimzulage Ende 2005 und die Kürzung der erhöhten Abschreibungen für Mietwohnungen zurückzuführen. Viele Bauanträge aus 2005 seien erst in 2006 bearbeitet und in die Statistik eingegangen. Daher sei die Zahl der Genehmigungen bis einschließlich Mai 2006 sehr stark um 17,8 Prozent angestiegen, seitdem aber wieder um 3,2 Prozent gesunken.
?Ohne diese Vorzieheffekte hätte sich die Abwärtsentwicklung in diesem Jahr in Richtung von nur noch 200.000 Wohneinheiten weiter fortgesetzt. Es ist zu befürchten, dass nach der Stimulierung der Bautätigkeit in 2006 wieder ein merklicher Rückgang einsetzt?, betont Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbands. Mit einer nachhaltigen Belebung der Wohnungsbautätigkeit sei erst wieder 2007/2008 zu rechnen. Zehnder unterstrich, dass vor allem baldige Klarheit hinsichtlich einer vernünftigen und verständlichen Einbeziehung des selbstgenutzten Wohneigentums in die geförderte Altersvorsorge nötig ist.