Der Finanzvertriebskonzern AWD Holding AG, Hannover, hat im zweiten Quartal 2005 einen Umsatzrückgang auf dem deutschen Markt verbucht. Von April bis Juni 2005 sei ein Konzerngewinn von zwölf (Vorjahr 11,4) Millionen Euro angefallen. Operativ habe der Gewinn (Ebit) mit 16,6 Millionen Euro stagniert.
Allerdings gibt der Finanzdienstleister an, in dem Quartal drei Millionen Euro für die Integration des britischen Finanzberaters Chase de Vere aufgewendet zu haben. Die Erlöse sanken um 4,2 Prozent auf 148,9 Millionen Euro. Eine Prognose für das Gesamtjahr 2005 gab AWD nicht ab.
Während die Umsätze in Österreich, Osteuropa, Großbritannien und der Schweiz zum Teil zweistellig zulegten, verbuchte AWD in Deutschland einen Rückgang der Provisionserlöse um 18 Prozent auf 71,5 Millionen Euro. Grund dafür seien die vielen gesetzlichen Änderungen bei der Altersvorsorge sowie die überraschenden Bundestagsneuwahlen.
Laut Unternehmensangaben hielten sich die Kunden deshalb zurück. ?Alle, Politiker, Medien und Berater müssen noch stärker die Konsequenzen des Alterseinkünftegesetzes für den Bürger verdeutlichen. Die Kürzung der gesetzlichen Rente ist erfolgt. Altersvorsorge hieß bisher, anzulegen, was übrig war; ab sofort, anzusparen, was nötig ist?, so Carsten Maschmeyer, Vorstandsvorsitzender der AWD Holding AG.
Im ersten Halbjahr 2005 gewann AWD 96.500 neue Kunden. Darüber hinaus schlosseninsgesamt 118.800 Stammkunden wiederholt Verträge ab – ein Plus von 7,4 Prozent. Damit erreichte die Anzahl der beratenen Kunden mit 215.300 insgesamt das Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Beraterbasis wurde seit dem ersten Halbjahr 2004 um 672 neue Beraterinnen und Berater verstärkt; das entspricht einem Plus von 12,1 Prozent auf konzernweit 6.233 Finanzberater.