BarmeniaGothaer-Studie: KMU zwischen solider Lage und verhaltenen Erwartungen

Foto: BarmeniaGothaer
Thomas Bischof: "Die in der Mehrheit positive Bewertung der aktuellen Geschäftslage ist trotz zwei Jahren Rezession beachtlich."

Hohe Kosten, unsichere Märkte und gedämpfte Nachfrage prägen weiterhin den deutschen Mittelstand. Das aktuelle KMU-Stimmungsbarometer der BarmeniaGothaer zeigt: Viele Unternehmen bewerten ihre Lage noch positiv, rechnen aber kaum mit einer Erholung. Wo Firmen jetzt Prioritäten setzen.

Die wirtschaftliche Belastung bleibt für viele kleine und mittlere Unternehmen hoch. Laut dem KMU-Stimmungsbarometer der BarmeniaGothaer gelten Konjunktur, regulatorische Vorgaben und Inflation weiterhin als zentrale Herausforderungen.

81 Prozent der Befragten messen der konjunkturellen Lage eine hohe Bedeutung bei, gefolgt von Bürokratie und Regulierung mit 76 Prozent. Die Inflation verliert leicht an Gewicht, während die Digitalisierung mit 70 Prozent deutlich an Relevanz gewinnt.

Auch Energiepreise und -verfügbarkeit liegen bei 70 Prozent, verlieren jedoch an Bedeutung. Der stärkste Anstieg entfällt auf die digitale Transformation, die um sechs Prozentpunkte zulegt. Für viele Betriebe bleibt sie ein wesentlicher Faktor für künftige Wettbewerbsfähigkeit.

Geschäftslage stabil – Erwartungen gedämpft

58 Prozent der Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage als eher gut oder sehr gut. Zehn Prozent sehen sie negativ. Ein Drittel stuft die Situation neutral ein. Beim Blick auf die nächsten sechs Monate fällt die Erwartung jedoch zurückhaltend aus. Nur 24 Prozent hoffen auf eine Verbesserung, 60 Prozent rechnen mit Stabilität und 15 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Die Ergebnisse entsprechen weitgehend dem Vorjahr.

„Die in der Mehrheit positive Bewertung der aktuellen Geschäftslage ist trotz zwei Jahren Rezession beachtlich und steht für das solide Fundament des deutschen Mittelstands“, ordnet Thomas Bischof, Vorstand Komposit bei der BarmeniaGothaer das Ergebnis ein. „Der zurückhaltende Ausblick für die nächsten sechs Monate macht deutlich, wie wichtig nun die Umsetzung der angestoßenen Reformen der Bundesregierung ist, um den Mittelstand spürbar zu entlasten und ein Klima der Zuversicht zu schaffen.“

Personal und Effizienz bleiben Kernaufgaben

Viele Unternehmen richten ihren Fokus auf die Belegschaft. 30 Prozent setzen auf Aus- und Weiterbildung, 29 Prozent auf die Rekrutierung neuer Fachkräfte. Effizienzsteigerungen stehen bei 28 Prozent auf der Agenda. Gleichzeitig gewinnt die Sicherung des Status quo an Bedeutung. Wachstumsorientierte Maßnahmen, etwa der Ausbau bestehender Märkte, verlieren an Dynamik.

Auffällig ist, dass nahezu alle Maßnahmen stagnieren oder rückläufig sind. Nur die Erschließung neuer Märkte und die Verlagerung von Aktivitäten ins Ausland legen zu. Dies deutet darauf hin, dass die angespannte Wirtschaftslage auch im Mittelstand Spuren hinterlässt.

Rolle der Versicherer gewinnt an Breite

„Viele Mittelständler sehen ihren Versicherer noch immer vor allem in der Rolle des Kostenerstatters. Dabei haben wir unser Service- und Produktportfolio erheblich erweitert, um Unternehmen auch jenseits des klassischen Versicherungsschutzes zu unterstützen“, erklärt Bischof. Gefragt nach zusätzlichem Nutzen nennen die Befragten nachhaltige Versicherungsprodukte, Unterstützung bei Arbeitgeberattraktivität, individuelle Risikoanalysen sowie Hilfe beim Energiemanagement.

„Das Stimmungsbarometer zeigt deutlich, dass für viele Unternehmen Effizienzsteigerung und Personalfragen derzeit Priorität haben“, ergänzt Bischof. „Hier können wir als BarmeniaGothaer einen Unterschied machen – durch gezielte Energie- und Präventionsaudits, die nicht nur Risiken minimieren, sondern auch Energie und damit Kosten sparen. Auf der Personalseite helfen maßgeschneiderte Zusatzleistungen wie eine betriebliche Altersvorsorge oder Krankenversicherung, die Arbeitgeberattraktivität zu steigern und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten.“


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Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Heute und Morgen und basiert auf einer Befragung von fünfhundertneunzehn Versicherungsentscheidern aus kleinen und mittleren Unternehmen. Der Erhebungszeitraum lag zwischen dem ersten und siebzehnten September 2025.

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