Bau-Turbo und Fördergelder: Neue Perspektiven für Investitionen in Wohnimmobilien

Moderne Wohnblöcke
Foto: Panthermedia / Jens Ickler
Durch den "Bau-Turbo" der Bundesregierung sollen mehr Neubauwohnungen entstehen (Symbolbild).

Stephan Schanz, Senior Real Estate Analyst, Europe von Aberdeen Investments erläutert, warum aufgrund der jüngsten Gesetzesinitiativen der Bundesregierung jetzt ein günstiger Zeitpunkt ist, um in bezahlbaren Wohnraum in den Metropolen zu investieren:

„In deutschen Ballungsräumen übersteigt die Nachfrage nach Wohnraum seit Jahren das Angebot – sichtbar auch am Mangel an Neubauwohnungen. Das Ziel der vorherigen Regierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, wurde deutlich verfehlt: 2024 wurden lediglich rund 250.000 Einheiten fertiggestellt.

Als Reaktion auf den zunehmenden Wohnungsmangel hat die derzeitige deutsche Regierung einen „Bau-Turbo“-Plan vorgestellt, der Bürokratie abbauen und Baugenehmigungen beschleunigen soll.


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Gleichzeitig werden auch öffentliche Mittel und Fördergelder in Rekordhöhe bereitgestellt, um den Bau von bezahlbarem Wohnraum zu fördern. Ziel ist es, den erheblichen Rückgang des Bestands an Sozialwohnungen, den Deutschland in den letzten 25 Jahren erlebt hat, auszugleichen oder zumindest zu stoppen.

Politischer Wille und die finanzielle Förderung greifen hier also ineinander und schaffen ein äußerst günstiges Umfeld für Investitionen in Projekte für bezahlbaren Wohnraum in den deutschen Metropolregionen. Vier zentrale Gründe verdeutlichen, warum institutionelle Investoren die aktuelle Dynamik in den großen Stadtregionen des Landes nutzen sollten.

1. Wachstum der urbanen Bevölkerung und Nachfragedruck

Deutschlands Ballungsräume wachsen kontinuierlich, vor allem durch den Zuzug von Erwerbstätigen in wirtschaftsstarke Zentren. Dadurch steigt der Wohnraumbedarf spürbar, insbesondere im unteren und mittleren Preissegment. Diese strukturell bedingte und langfristige Entwicklung stärkt das Investitionspotenzial der Metropolen, da Immobilien dort voraussichtlich von hoher Auslastung und stabilen Mieteinnahmen profitieren.

2. Starker Wohnungsmangel in den Städten

Strenge Bauvorschriften, begrenzte Flächen und langwierige Genehmigungsverfahren erschweren die Schaffung neuen Wohnraums und tragen zur bestehenden Wohnraumknappheit bei. Die daraus resultierenden niedrigen Leerstandsquoten und Mietpreisentwicklungen der vergangenen Jahre verdeutlichen den Handlungsbedarf. Vor diesem Hintergrund können Investitionen in bezahlbaren Wohnraum stabile Renditen generieren und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Marktes leisten – insbesondere dort, wo die Nachfrage hoch, der Wettbewerb gering und staatliche Förderungen möglich sind.

3. Hervorragende Infrastruktur und städtische Annehmlichkeiten

Deutschlands Metropolregionen bieten dank ausgezeichneter Infrastruktur (öffentlicher Nahverkehr, Gesundheitsversorgung und Bildungseinrichtungen) eine hohe Lebensqualität. Kulturelle Angebote und digitale Vernetzung steigern zusätzlich die Attraktivität, was sich ebenfalls in geringen Leerständen und stabilen Mieteinnahmen auswirkt.

4. Marktliquidität auf institutionellem Niveau

Die Immobilienmärkte deutscher Metropolen bieten institutionellen Investoren hohe Liquidität, Transparenz und Skalierbarkeit. Dank starker Nachfrage und hoher Transaktionsvolumina lässt sich Kapital flexibel investieren oder abziehen. Ein verlässlicher Rechtsrahmen, professionelle Marktakteure und ein breites Netzwerk ermöglichen den Aufbau effizienter Portfolios.

Die deutschen Wohnungsmärkte in den Metropolregionen bieten damit eine seltene Konstellation aus struktureller Nachfrage, begrenztem Angebot und unterstützender Politik – Bedingungen, die ein langlebiges Investitionsargument für bezahlbaren Wohnraum darstellen. Demografische Dynamik, wirtschaftliche Chancen und Urbanisierung treiben Menschen in Städte, wo Wohnraum knapp bleibt, insbesondere im unteren und mittleren Preissegment. Zwar zielen staatliche Reformen und Subventionen darauf ab, den Druck zu mindern, doch das Ausmaß des Defizits macht es wahrscheinlich, dass die Ungleichgewichte noch Jahre anhalten werden. Für institutionelle Anleger bietet dies die Chance, Kapital in einem Segment zu investieren, das nicht nur stabile, inflationsgebundene Renditen verspricht, die durch Förderprogramme gestützt werden, sondern auch einem dringenden sozialen Bedarf gerecht wird.“ 

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