Baufinanzierung 2026: Experten erwarten steigende Zinsen und höhere Immobilienpreise

Mirjam Mohr, Interhyp
Foto: Interhyp/Andreas Pohlmann
Mirjam Mohr, Interhyp

Steigende Zinsen, höhere Immobilienpreise und die Rückkehr der KfW-55-Förderung prägen den Ausblick auf den Wohnungsmarkt 2026. Das Interhyp-Bankenpanel erwartet überwiegend teurere Finanzierungen, während die Nachfrage die Preise weiter antreibt.

Die Bauzinsen haben sich zum Jahresende leicht nach oben bewegt, und vieles deutet darauf hin, dass dieser Trend 2026 anhalten wird. Parallel dazu steigen nach einer kurzen Phase der Korrektur auch die Kaufpreise wieder. Für Kaufinteressierte entsteht damit ein Umfeld, das stärker Planungssicherheit als Spekulation erfordert.

Ein wesentlicher Treiber für höhere Zinsen ist nach Einschätzung von Interhyp der wachsende Finanzierungsbedarf des Staates. „Mit den geplanten wachsenden Haushaltsdefiziten und dem Sondervermögen stehen ab 2026 deutlich erhöhte Anleiheemissionen bevor“, analysiert Interhyp-Vertriebsvorständin Mirjam Mohr. „Wenn der Staat mehr Geld am Kapitalmarkt aufnehmen muss, steigen die Renditen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Baufinanzierungen haben kaum noch Luft nach unten, sondern werden tendenziell teurer.“

Diese Erwartung deckt sich mit den Ergebnissen des monatlichen Interhyp-Bankenpanels. Rund 67 Prozent der befragten Experten rechnen in den kommenden sechs Monaten mit steigenden Bauzinsen, etwa 33 Prozent mit stabilen Konditionen. Sinkende Zinsen prognostiziert derzeit niemand.


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Auch bei den Immobilienpreisen zeichnet sich ein klarer Trend ab. Nach Monaten moderater Anpassungen zeigen die Preise seit einiger Zeit wieder nach oben. „Aufgrund der starken Nachfrage nach Wohneigentum in den Metropolen und Ballungsräume und dem angespannten Mietmarkt als weiteren Treiber für Kaufvorhaben, rechnen wir damit, dass die Immobilienpreise in Deutschland 2026 weiter ansteigen werden“, prognostiziert Mohr.

Einen Impuls für den Neubau könnte die Rückkehr der staatlichen Förderung liefern. Ab Mitte Dezember wird die KfW-Förderung für den Standard EH55 wieder aufgelegt. Da viele genehmigte Projekte bislang nicht realisiert wurden, könnte die Förderung 2026 für mehr Baubeginne sorgen. Für Kaufinteressierte ergibt sich aus steigenden Preisen und einem voraussichtlich höheren Zinsniveau ein erhöhter Handlungsdruck. „Angesichts der Prognosen raten wir davon ab, auf fallende Zinsen zu spekulieren – das Risiko steigender Kosten überwiegt derzeit deutlich“, rät die Interhyp-Vorständin.

Bereits jetzt passen viele Kunden ihre Finanzierungsstrategien an. Laut Interhyp steigt das Interesse an kürzeren Zinsbindungen und niedrigeren Tilgungssätzen, um die monatliche Belastung zu begrenzen. „Wer kaufen kann und das passende Objekt gefunden hat, sollte jetzt Fakten schaffen“, so Mohr abschließend. „Eine professionelle Beratung hilft dabei, das Budget realistisch zu kalkulieren und Fördermöglichkeiten optimal in die Finanzierung einzubinden. Eine gute Beratung wird auch 2026 zum Schlüsselfaktor.“

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