Corona-Effekt: Umsatz- und Kurseinbruch am Zweitmarkt

Foto: Fondsbörse
Alex Gadeberg ist Vorstand und seit vielen Jahren das “Gesicht” der Fondsbörse.

Die Corona-Krise hinterlässt nun auch im Zweitmarkthandel sichtbare Spuren. Der April war für die Fondsbörse einer der schwächsten Handelsmonate seit Jahren. Die Kurse von Gewerbeimmobilien-Fonds brechen ein, Flugzeugfonds liegen fast komplett brach. Zudem warnt die Fondsbörse erneut vor einem Aufkäufer-Angebot.

Die Corona-Krise hinterlässt nun auch im Zweitmarkthandel sichtbare Spuren. Der April war für die Fondsbörse einer der schwächsten Handelsmonate seit Jahren. Die Kurse von Gewerbeimmobilien-Fonds brechen ein, Flugzeugfonds liegen fast komplett brach. Zudem warnt die Fondsbörse erneut vor einem Aufkäufer-Angebot.

Die Anzahl der Vermittlungen fiel mit 326 deutlich unter die gewohnte Zahl von etwa 500 Transaktionen pro Monat zurück, teilt die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG mit. Der Durchschnittskurs über alle Assetklassen hinweg sank auf 60,73 Prozent (Vorjahres-Durchschnitt: 72,17 Prozent). Der Nominalumsatz fiel mit 10,78 Millionen Euro deutlich geringer aus als im langjährigen Mittel (circa 17,5 Millionen Euro).

Der wichtige Immobiliensektor stand für 59,51 Prozent des Handelsumsatzes. Dabei belief sich der nominale Umsatz aus 188 Vermittlungen (Vormonat: 277) auf 6,42 Millionen Euro (Vormonat: 11,99 Millionen Euro) zu einem drastisch gesunkenen Durchschnittskurs von 78,69 Prozent (Vormonat: 116,35 Prozent). Ursache: Gewerbeimmobilien-Beteiligungen (Büros, Hotels und Einkaufscenter) wurden zu deutlich ermäßigten Kursen gehandelt.

Für den Fonds IVG Euro Select gab es der Mitteilung zufolge ein Ankaufangebot an alle Anteilseigner zu 55 Prozent des Nominalwerts. Im April-Handel der Fondsbörse wurden die genannten Anteile deutlich höher zu 77,5 bis 80 Prozent gehandelt (letzter Handel am 5. Mai zu 77,5 Prozent). “Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler hat wiederholt vor vergleichbaren Aufkäufer-Angeboten gewarnt – und tut es hiermit einmal mehr”, heißt es in der Mitteilung.

Flugzeugfonds liegen annähernd brach

Im Handel mit Schiffsbeteiligungen kam es zu einem Nominalumsatz von 2,27 Millionen Euro (Vormonat: 3,02 Millionen Euro) aus 54 Vermittlungen. Der durchschnittliche Kurs im Segment ermäßigte sich auf 26,89 Prozent (Vormonat: 39,87 Prozent). Nur Öltanker konnten sich dem Kursverfall entziehen, weil hier in Folge der Lagerknappheit für Öl die Charterraten anziehen.

Auch die unter Sonstige Beteiligungen zusammengefassten Assetklassen wie Private Equity-, Erneuerbare Energien- und Flugzeugfonds bekamen die Corona-Krise zu spüren. Hier gab es einem Nominalumsatz von 2,10 Millionen Euro (Vormonat: 4,36 Millionen Euro) aus 84 Vermittlungen (Vormonat: 86 Vermittlungen).

Zwar stieg hier der Durchschnittskurs von 25,20 Prozent (Vormonat) auf 42,43 Prozent im April. Ursache dafür sind allerdings nicht Kursgewinne, sondern der annähernd brach liegende Handel mit Flugzeugfonds, welche in normalen Monaten die Durchschnittkurse nach unten ziehen. “Um dieses Subsegment machen Investoren derzeit einen großen Bogen”, so die Fondsbörse.

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