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Gold gehört in jedes Portfolio – nicht trotz, sondern wegen Trump

Daniel Arndt
Foto: Fonds Finanz
Daniel Arndt

Die wesentlichen strukturellen Treiber des Goldpreises sind nicht nur intakt, sondern verstärken sich sogar. Ein Marktkommentar von Daniel Arndt, Fonds Finanz

Der Goldpreis hat eine beeindruckte Kursrallye hinter sich: 30 Prozent Plus in zwölf Monaten. Aus unserer Sicht ist das jedoch nicht das Ende, sondern erst der Beginn einer ausgeprägten Hausse. In früheren Rallyes erreichte Gold Preiszuwächse von mehr als 40 bis hin zu 100 Prozent. Warum eine solche Entwicklung auch dieses Mal möglich ist? Die wesentlichen strukturellen Treiber des Goldpreises sind nicht nur intakt, sondern verstärken sich sogar.


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Während US-Aktien in Folge der Wahl von Donald Trump zum 47. US-Präsenten kurzfristig haussierten, korrigierte Gold (in US-Dollar) fast 10 Prozent von seinem Allzeithoch bei 2.785 US-Dollar je Feinunze. Die Vermutung, dass Trump einen Teil der über 8.000 Tonnen schweren US-Goldreserve in eine strategische Bitcoin-Position umwandeln könnte, war dem Goldpreis nicht zuträglich, ließ dafür aber den Bitcoin um circa 40 Prozent auf ein neues Allzeithoch schnellen. Da Trump in seinem Kabinett hauptsächlich seine größten Loyalisten um sich schart, lässt sich eine „nationale Bitcoin-Reserve“ zumindest nicht ausschließen. Ob die amerikanischen Institutionen schlussendlich aber bewilligen, ihre eigene Weltreservewährung, den US-Dollar, mit einer Parallelwährung zu torpedieren, scheint fraglich.

Apropos US-Dollar: In Erwartung steigender US-Inflationsraten und eines anhaltend höheren Zinsniveaus legte der Greenback seit der Wahl um etwa fünf Prozent zu. Ein stärkerer US-Dollar bedeutet traditionell Gegenwind für Gold, schließlich verteuert es den Kauf des in Dollar gehandelten Metalls. Doch die Leitwährung befindet sich aus mehreren Richtungen unter Beschuss. Immer mehr Staaten und Zentralbanken diversifizieren ihre Devisenreserven, indem sie US-Dollar-Vorräte abbauen und diese sowie neue Reserven in Gold anlegen. Zudem nehmen die Sorgen um eine ausufernde US-Schuldensituation zu. Durch die wahrscheinlichen Steuerkürzungen der Trump-Regierung bei gleichzeitig hohen Ausgaben, zum Beispiel für umfassende Abschiebungen, wird die Überschuldung zusätzlich angeheizt, was Gold stärken sollte.

Vier weitere US-Zinssenkungen bedeuten Unterstützung für Gold

Trotz den Zinssenkungen der US-Notenbank Fed von bisher 0,75 Prozentpunkten kletterten US-Anleiherenditen auf das Vor-Zinssenkungsniveau vom Juli. Dies spiegelt die Sorge vor einem höheren Inflations- und Zinsniveau wider. Nichtsdestotrotz wird erwartet, dass die Fed den Leitzins bis Ende 2025 um einen weiteren Prozentpunkt senkt. Ein bullisches Szenario für Gold, das bekanntlich bei hohen Zinsen an Attraktivität einbüßt.

Der Goldman-Sachs-Analyst Daan Struyven erhöhte jüngst seine Goldprognose für Ende 2025 auf 3.000 US-Dollar je Feinunze, was einem rund 14-prozentigen Zuwachs entspräche. Er erwartet nicht nur eine anhaltend hohe Zentralbank-, sondern auch eine anziehende Investmentnachfrage, vor allem durch Gold-ETFs. US-Vermögensberater allokierten laut dem Liechtensteiner Vermögensverwalter Incrementum mehrheitlich unter einem Prozent Portfoliogewicht in Gold. Es gibt also deutlich Luft nach oben. Die Herausgeber des oft zitierten „In Gold We Trust Reports“ haben ihre Prognose ebenfalls erhöht. Sie rechnen aufgrund des „geopolitischen Showdowns“ zwischen dem Westen und dem wachsenden Block an BRIC-Staaten mit einem Anstieg des Goldpreises auf 4.821 US-Dollar bis Ende 2030. Annualisiert ergäbe dies einen Wertzuwachs von über zehn Prozent pro Jahr, nach rund zwölf Prozent pro Jahr über die vergangenen fünf Jahre.  

Ob Gold in Zukunft „nur“ die Inflation ausgleicht oder satte Preisanstiege darüber hinaus verzeichnet – das Edelmetall gehört in diesen herausfordernden Zeiten grundsätzlich in jedes diversifizierte Portfolio. Nicht trotz, sondern gerade weil Donald Trump für die nächsten vier Jahre in den USA am Ruder ist. Eine vom Aktienmarkt unabhängige Entwicklung des Goldpreises (Korrelation = 0) und gleichzeitig meist positive Kursentwicklungen in Aktiencrash-Phasen sollten Anleger als erheblichen Zusatznutzen für ihr Portfolio erkennen. Dass Investoren die Kursgewinne des Edelmetalls nach einem Jahr Haltedauer nicht versteuern müssen, sollte nicht ausschlaggebend sein, aber einen äußerst angenehmen Nebeneffekt darstellen.

Daniel Arndt ist Abteilungsleiter Investment bei der Fonds Finanz.

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