Gold, Japan, USA: Welche Anlagechancen DJE im unsicheren September sieht

Foto: ChatGPT
Investmentchancen im September 2025

Die Börsen haben sich im August trotz saisonaler Schwäche erstaunlich robust gezeigt. Während Japan und Rohstofftitel Gewinne verbuchten, schwächelten Technologie und Versorger. Doch mit dem September beginnt traditionell eine heikle Börsenphase. Welche Chancen und Risiken sehen die Analysten von DJE?

Aus saisonaler Sicht ist der August oftmals ein schwacher Monat. Im August 2025 konnten sich die Börsen jedoch insgesamt gut behaupten. Während der deutsche Markt und die wichtigsten US-Börsen leicht nachgaben, verzeichneten der breite europäische Markt und vor allem der japanische Markt Kursgewinne. Auf Sektorenebene waren im letzten Monat weltweit unter anderem Titel aus den Bereichen Rohstoffe und Pharma/HealthCare gefragt, während vor allem Aktien aus den Bereichen Versorger und Technologie enttäuschten. In Europa schnitten im August die Sektoren Basic Resources/Rohstoffe und Automobil sehr gut ab, während sich die Sektoren Medien und Technologie eher schwach entwickelten.


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Mittelfristig bleiben wir den Märkten gegenüber weiterhin konstruktiv eingestellt. Mit Blick auf den September ist jedoch denkbar, dass es an den Märkten etwas schwieriger wird und die Börsen etwas nachgeben. Saisonal gesehen ist der September einer der schwächsten Monate des Jahres. Sollte es im September zu einer Korrektur bzw. Schwächephase an den Märkten kommen, halten wir im Anschluss unter anderem die Sektoren Technologie und Industrie für aussichtsreich, während sich die Sektoren Konsumgüter und Versicherungen aus unserer Sicht schwächer entwickeln dürften. Auf Länderebene bevorzugen wir die USA. Japanische Finanzwerte bleiben aus unserer Sicht interessant und bieten Chancen. Auch Gold betrachten wir weiterhin als wichtigen Baustein zur Diversifikation und Risikobegrenzung.

Chancen, die wir sehen: 

  • Blick auf 2026 – US-Konjunktur- und Gewinnentwicklung: Bedingt vor allem durch Trumps „Big Beautiful Bill“ dürften sich die US-Konjunktur und die US-Gewinne aufgrund von Steuererleichterungen, der Möglichkeit von Sonderabschreibungen und hohen Investitionen generell gut entwickeln. Bleibt der US-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe über 50, könnten sich zyklische Sektoren wie beispielsweise Industrie und Basic Resources gut entwickeln.
  • Gold/Edelmetalle: Sie werden weiterhin als interessanter Portfoliobaustein gesehen. Die geringe Positionierung der (globalen) Investoren spricht für weiteres Potenzial.  Aufgrund des strukturellen Angebotsdefizits und der Nachfrage aus dem Bereich der erneuerbaren Energien ist eine Beimischung von Silber und Minenaktien möglich.
  • Japan bzw. japanische Bank- und Versicherungsaktien: Japanische Finanztitel bleiben aufgrund erwarteter positiver Zinsergebnisse und eines guten Kreditwachstums im Auslandsgeschäft weiterhin chancenreich. 
  • Schwellenländer (inklusive China) mit Ausnahme Indiens bleiben selektiv chancenreich: Emerging Markets profitieren generell von einem schwachen US-Dollar, da sich die Liquidität in diesen Regionen in der Regel verbessert, wenn der US-Dollar nachgibt.

Risiken, die wir beobachten:

  • Saisonalität: Aus saisonaler Sicht ist der September ein schwieriger bzw. negativer Monat.
  • Indien (vor allem aus geopolitischer Sicht): Die Anlageregion Indien bzw. indische Aktien wurden zuletzt durch neue US-Zölle belastet. Indien bleibt zwar langfristig aussichtsreich, ist aber kurzfristig vor allem durch geopolitische Entwicklungen belastet.
  • Frankreich/Deutschland/Zinsentwicklung: Die schwierige politische Lage in Frankreich könnte zu einem weiteren Anstieg der langfristigen französischen Zinsen führen. Trotz acht Zinssenkungen der EZB steigen die deutschen Anleihezinsen für Staatsanleihen mit 30-jähriger Laufzeit. Grund hierfür ist die erwartete hohe Neuverschuldung.
  • Marktbreite und Sentiment: Markttechnisch ist nach wie vor eine geringe Marktbreite festzustellen. Der Anstieg des Index in den USA ist weitgehend das Spiegelbild weniger Technologieaktien.
  • Angriffe auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank sowie die Entwicklung des US-Dollars sind aktuell unklar und könnten sich negativ auf den globalen Kapitalmarkt auswirken.

Die Autoren: Das Strategie-Team von DJE beobachtet und bewertet die Märkte laufend anhand der hauseigenen FMM-Methode nach fundamentalen, monetären und markttechnischen Kriterien.

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