In Zeiten hoher Volatilität sind verbesserte Risiko-Rendite-Relationen gefragt. Im internationalen Umfeld der Rentenmärkte, die durch niedrige Zinsen geprägt sind, gehen Investoren auf die Suche nach Rendite und nach innovativen Lösungen. Asiatische Anleihemärkte bieten hier nach Meinung von HSBC Global Asset Management vielfältige Chancen.
Als die chinesische Zentralbank im August den Renminbi um rund drei Prozent abwerten ließ, waren die Märkte überrascht. „Unserer Ansicht nach könnte die chinesische Währung kurzfristig weiter unter Druck geraten. Dies geht mit der potenziellen Stärke des US-Dollars, mit Wachstumssorgen Chinas und der expansiven chinesischen Geldpolitik einher. Allerdings sehen wir auch Faktoren, die den Renminbi längerfristig fundamental unterstützen könnten. Die chinesische Regierung ist entschlossen, ein stabiles Wirtschaftswachstum zu gewährleisten“, sagt Geoffrey Lunt, Senior Product Specialist, Asian Fixed Income bei HSBC Global Asset Management (Hongkong).
China wechselt in den Normalmodus
Die chinesische Wirtschaft befindet sich im Umbruch, wie Lunt erläutert: „Die Wirtschaft ist Jahrzehnte lang stark gewachsen, nun stellt sich allmählich der Normalzustand ein.“ Ihm zufolge verlagert sich der Fokus unter anderem auf strukturelle Reformen. Der Produkt-Experte geht davon aus, dass die Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts in den kommenden drei bis fünf Jahren von jährlich sieben Prozent auf sechs bis sieben Prozent sinken dürften.
Langfristig werden Gewinne erwartet
„Die wirtschaftliche Umstrukturierung dürfte langfristig Gewinne erbringen, in einer Übergangsphase aber zur Verlangsamung des Wachstums und zu einer höheren Volatilität auf den Finanzmärkten führen“, erwartet Lunt. Seiner Ansicht bietet die Geldpolitik eine kurzfristige Stütze. Viele Gründe sprechen für eine Investition in asiatische Anleihen Lunt: „Asien kann externe Risiken heutzutage besser bewältigen.“
Gründe für ein Engagement in den Anleihemärkten Asiens
Aus der Sicht des Fixed-Income-Spezialisten sprechen derzeit mehrere Faktoren für ein Investment in asiatische Rentenmärkte. Dazu zählt die Qualität: „In Asien – mit Ausnahme von Japan – sind Unternehmen ebenso wie staatliche Institutionen weniger verschuldet als in anderen Teilen der Welt“, erklärt Lunt. Ferner sind die Renditen oft attraktiv. Als Beispiel führt er die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen an, die in zahlreichen asiatischen Staaten höher als in den USA, Japan oder Europa sind.
Asiatische Bonds in Indizes unterrepräsentiert
Zu den positiven Faktoren, die auf Potenzial schließen lassen, zählt auch, dass asiatische Bonds (außerhalb von Japan) trotz ihrer ökonomischen Bedeutung in wichtigen Indizes noch stark unterrepräsentiert sind, etwa mit weniger als einem Prozent im World-Government-Bond-Index. „Asiatische Anleihen – in US-Dollar ebenso wie in Lokalwährungen denominiert – bieten attraktive Risiko-Rendite-Profile“, zieht Lunt Bilanz. Asiatische Fixed-Income-Märkte werden seiner Einschätzung nach künftig davon profitieren, dass sich der Fokus der Weltwirtschaft vom Westen in den Osten verschiebt. (fm)
Foto: HSBC Global Asset Management