Die Bonner IVG hat die Vollplatzierung eines neu aufgelegten Spezialfonds gemeldet. Der „IVG Protect Fund“ investiert 300 Millionen Euro in Objekte aus dem eigenen Bestand, wie die Immobiliengesellschaft mitteilt. Fünf institutionelle Investoren sind engagiert, die IVG selbst bleibt mit 20 Prozent am Eigenkapital des Fonds beteiligt.
Das Portfolio bilden acht Bürogebäude in den europäischen Metropolen Brüssel, London, Paris, Berlin, Hamburg und München. Die Nachfrage nach der Offerte sei zuletzt so groß gewesen, dass mehrere Interessenten nicht mehr bedient werden konnten, heißt es in der IVG-Mitteilung.
Ihre eigene Beteiligung an dem Fonds will die IVG als Risikopuffer einsetzen. Die Anleger sollen durch diesen Wertsicherungsmechanismus fünf Jahre lang von eventuellen Abwertungen geschützt werden, da Bewertungsverluste zunächst gegen den IVG-Anteil laufen. Umgekehrt profitiert der Fonds allerdings von Beginn an vollumfänglich von Wertsteigerungen ein, so IVG weiter.
Das Unternehmen strebt bei einer Fremdfinanzierungsquote von 47 Prozent eine Rendite von sechs Prozent pro Jahr an. IVG-Vorstandssprecher Dr. Gerhard Niesslein: „Zurzeit stehen wir ganz unten im Konjunkturzyklus; diese Chance wird jetzt in zunehmendem Umfang genutzt.“
Dass der Fondsanbieter zugleich als Käufer und Verkäufer agiert, kommentierte IVG-Funds-Geschäftsführer Ferdinand von Sydow gegenüber dem „Handelsblatt“ wie folgt: „Wir sind uns des Konflikts bewusst und begegnen ihm mit größtmöglicher Transparenz.“
Man habe die Fondsimmobilien durch unabhängige Sachverständige bewerten lassen. Deren Ergebnis, ein Marktwert von 284 Millionen Euro für alle acht Objekte, liege unterhalb ihres Bilanzwertes Ende 2008. (hb)