Kfz-Versicherung: Für welche Modelle sich die Typklassen jetzt ändern

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Rund 5,9 Millionen Autofahrende müssen sich auf höhere Einstufungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung einstellen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die neue Typklassenstatistik für rund 33.000 Automodelle veröffentlicht. Mehr als zehn Millionen Autofahrer sind von veränderten Einstufungen betroffen. Doch welche Modelle sind besonders betroffen?

Rund 5,9 Millionen Autofahrende müssen sich auf höhere Einstufungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung einstellen, etwa 4,5 Millionen profitieren von niedrigeren Typklassen. Für rund 32 Millionen Versicherte bleibt es bei der Einstufung des Vorjahres. „Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Ein Blick auf einzelne Fahrzeuge zeigt die Spannbreite: Der Renault Clio 1.3 und der VW ID.4 Pure 125 rutschen zwei Klassen nach unten, während der Ford Focus 1.0 zwei Stufen höher eingestuft wird. Besonders stark trifft es den Renault Austral 1.3, der gleich drei Klassen höher bewertet wird.

Hohe Klassen für SUVs und Oberklasse-Modelle

Die Kriterien unterscheiden sich je nach Versicherung: In der Kfz-Haftpflicht zählen vor allem die Leistungen für geschädigte Unfallgegner, in der Kaskoversicherung hingegen auch der Wert des Autos. Deshalb finden sich viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie der BMW 730D oder der Jeep Grand Cherokee 3.6 in hohen Typklassen wieder. Ältere Modelle und Kleinwagen wie der Hyundai i10 1.1 oder der Opel Corsa-D 1.4 werden dagegen eher niedrig eingestuft.


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Die Statistik soll den Versicherern eine risikogerechte Kalkulation ermöglichen. Jährlich wertet der GDV die Schadenbilanzen aller in Deutschland zugelassenen Automodelle aus. Grundlage der aktuellen Einstufung sind die Jahre 2022 bis 2024, insgesamt umfasst die Statistik rund 33.000 Modelle.

Logik und Grenzen der Typklassen

„Die Logik der unverbindlichen GDV-Typklassenstatistik ist einfach: Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe“, so Asmussen.

Eine Änderung der Typklasse bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sich auch der Versicherungsbeitrag verändert. Neben der Typklasse fließen weitere Faktoren wie die Regionalklasse, die Jahresfahrleistung oder die Entwicklung der Reparaturkosten in die Berechnung ein. Gerade Letztere steigen seit Jahren überproportional und haben die Kfz-Versicherer in den vergangenen zwei Jahren mit Verlusten von rund fünf Milliarden Euro belastet.

Einstufungen im Detail

In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen von 10 bis 25, maßgeblich sind dabei die Leistungen für Dritte nach Verkehrsunfällen. In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die GDV-Statistiker 25 Klassen von 10 bis 34. Hier zählen sowohl Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen als auch Teilkaskoschäden wie Diebstahl, Glasbruch, Wildunfälle oder Naturereignisse. Für die Teilkaskoversicherung existieren 24 Typklassen von 10 bis 33, die ausschließlich auf diesen Schadensarten basieren.

Die Einstufung ist für Versicherungsunternehmen unverbindlich. Sie kann ab sofort bei Neuverträgen berücksichtigt werden und gilt für Bestandsverträge ab dem kommenden Versicherungsjahr. Die neuen Typklassen finden Sie hier

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