Lebenszyklus: Kein Todesurteil für Vermögenswerte

Die Literatur liefert zwei überzeugende Erklärungen, warum die Lebenszyklus-
Theorie vermutlich scheitern wird: Alte
Menschen neigen nicht dazu, ihr Vermögen zu liquidieren.

So haben sie häufig den
 Wunsch, ihren Angehörigen Geld zu hinterlassen. Darüber hinaus sind sich Senioren ungewiss hinsichtlich ihrer Lebenserwartung und den damit verbundenen Kosten für die Pflege, die womöglich später auf sie zukommen.

Keiner der beiden Faktoren dürfte mit zunehmender Lebensdauer an Gewicht verlieren. Das Ziel der Senioren, ihren Angehörigen Geld zu hinterlassen oder Vermögenswerte zu vererben, könnte theoretisch durch Steuererhöhungen torpediert werden.

Geld für Pflege bleibt wichtig

Dies ist in der Praxis jedoch unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass die Erbschaftssteuer in Ländern wie den USA (40 Prozent), Frankreich (45 Prozent) und Deutschland (30 Prozent) bereits sehr hoch ist.

Und damit der zweite Faktor – sprich Geld für die Pflege im Alter zurücklegen – an Relevanz verliert, müsste schon ein größerer Ausbau des sozialen Sicherheitsnetzes erfolgen. Dies erscheint jedoch in Zeiten der hohen öffentlichen Verschuldung und rapide steigenden Gesundheitskosten schwierig.

Die Lebenszyklus-Theorie besagt weiterhin, dass die Menschen ihre Vermögensallokation im Alter verändern, indem sie von risikobehafteten in sicherere Assets umschichten. Dies entspricht jedoch nicht der Realität.

Seite vier: Vermögenswerte wachsen mit dem Alter

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