D.i.i. Insolvenz: Jaffé-Anwalt wird vorläufiger Insolvenzverwalter der KVG

Symbolbild Insolvenz
Foto: Bildagentur PantherMedia / Boris Zerwann
Symbolbild.

Rechtsanwalt Miguel Grosser von der Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte ist auf Antrag der BaFin vom Amtsgericht Frankfurt als vorläufiger Insolvenzverwalter der D.i.i. Investment GmbH bestellt worden. Es handelt sich demnach um eine andere Kanzlei als bei der Muttergesellschaft D.i.i. AG.

Die D.i.i. Investment GmbH ist die Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) der D.i.i. Gruppe, die kurz vor Ostern Insolvenzanträge für die Muttergesellschaft D.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG sowie operative Tochtergesellschaften angekündigt hatte. Für die D.i.i. AG sowie zwei Tochtergesellschaften hatte das Amtsgericht hingegen Rechtsanwältin Dr. Romy Metzger von der Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner aus Frankfurt zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt.

Die D.i.i. Investment GmbH verfügt als KVG über die Erlaubnis, Investmentvermögen (Fonds) zu verwalten und untersteht damit der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Aktuell verwaltet und managt sie 16 Alternative Investmentfonds (AIF) mit einem Volumen von insgesamt rund 621 Millionen Euro vorwiegend für professionelle Anleger, die schwerpunktmäßig in (Wohn-)Immobilien investieren, teilt die Kanzlei Jaffé mit.


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Erste Maßnahmen, um das Vermögen der Gesellschaften zu sichern und zu erhalten, seien bereits eingeleitet und umgesetzt. Bis zur Entscheidung über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens werde der Geschäftsbetrieb weiter fortgeführt. Für die 31 Mitarbeiter der D.i.i. Investment GmbH werde gegenwärtig die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes geprüft. „Die Verwaltung und Betreuung der Fonds ist weiter gewährleistet“, so Jaffé.

Den Insolvenzantrag für die D.i.i. Investment GmbH hatte die Finanzaufsicht BaFin am 17. April 2024 gestellt und gleichzeitig ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot (Moratorium) erlassen. Grund war die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung der D.i.i. Investment GmbH. Die Alleingesellschafterin und Muttergesellschaft D.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG hatte bereits am 2. April 2024 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Frankfurt am Main eingereicht.

16,3 Millionen Euro Umsatz

Die D.i.i. Investment GmbH erzielte der Jaffé-Mitteilung zufolge nach den bislang vorliegenden Zahlen 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 16,3 Millionen Euro vor allem aus Vergütungen für die Verwaltung der Investmentvermögen (Asset Management Fees) sowie aus Vergütungen für die Zeichnung von Investmentfondsanteilen beziehungsweise für die Investoren- und Objektbetreuung.

Zuletzt konnten einige der Investmentvermögen die verschiedenen an die Gesellschaft zu leistenden Vergütungen wegen Liquiditätsschwierigkeiten nicht mehr bezahlen, so die Mitteilung. Vor diesem Hintergrund habe die BaFin eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit der dem Institut anvertrauten Vermögenswerte sowie für die Erfüllung anderer Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern gesehen und stellte Insolvenzantrag.

Bekannt durch P&R und Wirecard

Auch für die Objektgesellschaft D.i.i. 14. Neubau E GmbH, Gräfelfing, wurde vom Amtsgericht Frankfurt am Main nun die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und Miguel Grosser als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Grosser führe gegenwärtig Gespräche, um sowohl die D.i.i. Investment GmbH wie auch die D.i.i. 14. Neubau E GmbH zu stabilisieren. Ziel sei, in Abstimmung mit der BaFin im weiteren Verlauf der Insolvenzverfahren eine ordnungsgemäße Abwicklung beziehungsweise Übertragung der Geschäftstätigkeit zu erreichen.

Die Kanzlei Jaffé zählt zu den bekanntesten Insolvenzverwaltern Deutschlands. Im Sachwertemarkt ist sie vor allem aus dem Mammutverfahren um den Container-Anbieter P&R bekannt. Namensgeber Dr. Michael Jaffé ist zudem unter anderem Insolvenzverwalter des Zahlungsabwicklers Wirecard.

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