Magdalena Neuner: „Nachhaltige Investments finde ich zeitgemäß“

Magdalena Neuner
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Magdalena Neuner

Cash. sprach mit der ehemaligen Biathlon-Weltmeisterin Magdalena Neuner über ihre Erfahrungen und Strategien bei der Kapitalanlage.

Frau Neuner, Ihre erste größere Geldanlage – erinnern Sie sich?

Neuner: Ich habe mit 18 Jahren das Elternhaus meines Vaters gekauft. Eigentlich wollte ich nur zu Hause ausziehen und habe eine eigene Wohnung gesucht. Ich habe aber nichts gefunden. Mein Vater bekam damals das Haus meiner Großmutter überschrieben. Er konnte aber nichts damit anfangen und hätte seine Geschwister ausbezahlen müssen. Dadurch hätte er wahnsinnig viele Schulden gemacht. Also hat er sich gedacht, dass es doch ganz praktisch wäre, das Haus noch eine Generation weiterzugeben. Ich habe mein Erbe dann sozusagen schon frühzeitig angetreten und habe meine Tanten ausbezahlt. Das war eine gute Investition. Meine Familie und ich haben bis vor drei Jahren selbst in dem Haus gewohnt. Ich hoffe, dass ich es später an meine Kinder weitergeben kann.

Worin investieren Sie heute und warum?

Neuner: Ich bin in der Hinsicht relativ konservativ. Ein Investment muss greifbar sein, Kryptowährungen sind deshalb nichts für mich. Mein Vater war 45 Jahre lang für die Raiffeisenbank tätig und hat mich in finanziellen Dingen beraten, deshalb war ich immer sehr Raiffeisenbank-lastig investiert. Ich besitze insgesamt drei Immobilien. Daneben habe ich in den „Blue Living“-Fonds von Pangaea Life investiert. Über den Fonds beteilige ich mich an sozialverträglichen und nachhaltigen Wohnanlagen und fördere damit ein gutes Projekt. Das finde ich zeitgemäß, genauso wie meine Investition in erneuerbare Energie mit dem „Blue Energy“-Fonds von Pangaea Life. Ich habe mich übrigens kürzlich bei meiner Vertragsverlängerung als Markenbotschafterin von Pangaea Life entschieden, mein Honorar aus dieser Partnerschaft vollständig in die beiden Fonds zu investieren.

Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig für Sie?

Neuner: Unser Klima hat sich definitiv verändert. Gerade hier bei uns in Bayern stellen wir seit ein paar Jahren fest, dass ein richtiger Winter nicht mehr selbstverständlich ist. Da ich aus dem Wintersport komme, ist das Thema für mich wahrscheinlich präsenter als für andere Menschen. Wir sollten uns Gedanken machen, wie wir da gegensteuern können und wie jeder Einzelne einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass unsere Welt noch lange so funktioniert wie bisher. Ich habe drei kleine Kinder und möchte gerne, dass sie in einer einigermaßen heilen Welt aufwachsen können. Deshalb ist mir Nachhaltigkeit, seit ich Mutter bin, sogar noch wichtiger als vorher.

Sie haben kürzlich im Interview mit der „SZ“ darauf hingewiesen, dass Menschen, denen es materiell gut geht, dennoch häufig unzufrieden sind. Woran liegt das?

Neuner: Diese Unzufriedenheit kommt vielleicht daher, dass wir uns häufig mit anderen Menschen vergleichen. Wir leben in einer Instagram-Welt, in der uns andere Menschen ständig zeigen, wie toll sie sind. Ich finde, wir sollten wieder mehr bei uns selbst bleiben und herausfinden, wofür wir dankbar sein können. Es gibt viele Dinge, für die man dankbar sein kann, und die haben nicht immer nur mit Geld zu tun.

Das Gespräch führte Kim Brodtmann, Cash.

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