R+V-Umfrage: 70 Prozent halten eigene Altersvorsorge für unzureichend 

Münzen und Spardose
Foto: PantherMedia / Wonderwall
Unzureichende Altersvorsorge: Jeder Vierte legt gar nichts zurück, die Hälfte spart weniger als 50 Euro im Monat

Es sind alarmierende Zahlen: Beinahe drei Viertel der Deutschen erwartet im Alter eine große bis sehr große finanzielle Versorgungslücke. Zugleich sorgt kaum jemand ausreichend fürs Alter vor. Das ergab eine Umfrage des Instituts Mentefactum im Auftrag der R+V Versicherung.

Der Umfrage zufolge erwarten insgesamt 70 Prozent eine große (49 Prozent) oder sogar sehr große (21 Prozent) Versorgungslücke im Alter. Dem gegenüber rechnen lediglich vier Prozent damit, dass sie im Alter über die notwendigen finanziellen Mittel für ihren gewohnten Lebensstandard verfügen, und weitere 26 Prozent mit einer eher geringen Vorsorgelücke. 

Besonders ausgeprägt ist die Angst vor finanziellen Lücken in der jüngeren Generation. In der Altersgruppe 21 bis 34 Jahre gehen immerhin 78 Prozent davon aus, im Alter kein ausreichend großes finanzielles Polster zu haben. Bei den Älteren (über 50 Jahre) sind es mit 65 Prozent etwas weniger als der Durchschnitt der Befragten.

Jeder Vierte legt gar nichts zurück, die Hälfte weniger als 50 Euro

Trotz dieser pessimistischen Erwartung zum Lebensstandard im Alter ist die Bereitschaft der Menschen zur privaten Altersvorsorge nur sehr gering. Lediglich sieben Prozent der 1.003 Befragten bezeichnen den eigenen Vorsorge-Status als „sehr gut“, 47 Prozent dagegen als „eher schlecht“ oder sogar „sehr schlecht“. Folglich sind auch die Ausgaben vieler Bürger für ihre eigene private Altersvorsorge relativ gering. Etwa jeder Vierte (26 Prozent) legt derzeit überhaupt nichts für die finanzielle Vorsorge zurück, weitere 25 Prozent bis zu 50 Euro monatlich. Genau 20 Prozent legen zwischen 50 und 100 Euro im Monat auf die „hohe Kante“, 29 Prozent geben dafür mehr als 100 Euro aus. 

Bewusster Verzicht auf Rendite – Sparbuch für die Altersvorsorge

Wenn die Deutschen für die eigene Altersvorsorge sparen, vermeiden viele von ihnen Risiken und verzichten bewusst auf Renditechancen. So rangiert auf Platz Eins der selbst genutzten Vorsorgemöglichkeiten mit 31 Prozent das klassische Sparbuch (Mehrfachnennungen möglich). Danach folgt mit 25 Prozent die eigene Immobilie, an dritter Stelle private Rentenversicherungen mit fester Verzinsung (22 Prozent).

Aktienfonds (19 Prozent), fondsgebundene Rentenversicherungen (17 Prozent) und einzelne Aktien (16 Prozent) spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle, ebenso chancenorientierte Rentenversicherungen mit einem Mix aus sicherem Kapital und chancenorientierten Anlagen (10 Prozent). 

Grundsätzlich wünschen sich die befragten Menschen für ihre Altersvorsorge Produkte, die transparent und flexibel, also spontan an jeweilige Lebenssituationen anpassbar sind. Mit jeweils knapp 50 Prozent waren dies die am häufigsten genannten Aspekte.

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