Die Verbraucherzentrale Hamburg verzeichnet zunehmend Beschwerden über den Anbieter Schutzbrief24. Kundinnen und Kunden, die dort Elektronikversicherungen abgeschlossen hatten, berichten, dass nach einem Schadensfall keine Entschädigungsleistungen erfolgen. Betroffene erreichen das Unternehmen weder telefonisch noch per E-Mail.
Schutzbrief24 bot über Jahre Versicherungen für Smartphones, Laptops und andere elektronische Geräte an. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Hamburg sollten Versicherte ihre Ansprüche jedoch nicht aufgeben, sondern diese direkt beim eigentlichen Versicherer geltend machen.
Die Schutzbrief24 Verwaltungs- und Vertriebsgesellschaft war selbst nicht Versicherer, sondern lediglich Versicherungsnehmer eines Gruppenvertrags. „Nach unserem Kenntnisstand ist in vielen Fällen das Unternehmen Getsafe der eigentliche Versicherer. Berechtigte Forderungen aus Schadensfällen müssten daher weiterhin reguliert werden“, erklärt Christian Biernoth von der Verbraucherzentrale Hamburg. Er betont, dass es Ziel sei, dass Verbraucherinnen und Verbraucher schnell und unkompliziert ihre Leistungen erhalten.
Auf Anfrage von Cash. erklärte Getsafe-CEO Christian Wiens: „Es geht hier unseres Wissens nach um Einzelfälle. Getsafe reguliert natürlich weiterhin und zuverlässig Schadensansprüche der Kunden.“
Die Schwierigkeiten von Schutzbrief24 stehen im Zusammenhang mit einem Cyberangriff im Jahr 2023. Damals wurde die Muttergesellschaft Einhaus-Gruppe GmbH Opfer eines massiven Hackerangriffs und zahlte ein hohes Lösegeld. Die finanzielle Belastung führte zu erheblichen Schwierigkeiten, die auch das Tochterunternehmen Schutzbrief24 trafen.
Das zuständige Registergericht kündigte am 29. Juli an, die Schutzbrief24 Verwaltungs- und Vertriebsgesellschaft von Amts wegen zu löschen. Damit stehen die Chancen auf direkte Erstattungen durch das Unternehmen selbst schlecht. Für Versicherte bleibt daher der Weg über den eigentlichen Risikoträger.