Stichtag 1. Juli: Warum die Rentenerhöhung neue Steuerzahler bringt

21 Millionen Rentner erhalten mehr Geld. Das Plus beträgt in Ost wie West über drei Prozent. Dies entspricht etwas mehr als 30 Euro pro Person. Ziel ist es, die Angleichung der Ostrente an diejenige im Westen bis 2024 schrittweise zu vollziehen. Nur drei Prozent fehlen derzeit noch. Welche Folgen dies für Rentner nach sich zieht.

Das Anliegen scheint überfällig: Längst hätte im Zuge der Vereinigung beider Teile Deutschlands die Renten angepasst werden müssen. Erst vergangene Woche beschließt der Bundesrat dieses Vorgehen, sodass nun damit zu rechnen ist, auch hier eine Einheit unabhängig vom Wohnsitz zu bilden. Während sich die Rentner freuen, grummeln bei Experten die Mägen.

Neue Steuerzahler statt zufriedene Rentner?

Die Anpassung der Renten ist nicht ohne Nebeneffekt. 48.000 Rentner schließen sich den 5,8 Millionen Steuerzahlern an, die zugleich Rente erhalten. Somit verläuft die Steigerung für Einige im Sande und nur Wenige profitieren wirklich. Bitter ist dies vor dem Hintergrund, dass die Rentenerhöhungen seit 2014 bis zu 20 Prozent betragen, so Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, gegenüber dem Hamburger Abendblatt.

Bedenkt man dabei jedoch, dass die Durchschnittsrente derzeit 895 Euro beträgt, so wird die Mehrzahl der Rentner von den Anpassungen profitieren. Zugleich entlastet die Rentenversicherung so auch die Grundsicherung. Personen, deren Einkommen weniger als 865 Euro beträgt, können diese staatliche Unterstützung beantragen.

Ein Blick in die Statistik zeigt eine Stabilisierung der Anzahl an Personen, die Grundsicherung erhalten. Der Zeitpunkt an dem dies bei wachsender Anzahl an Rentnern wirkt ist identisch zum Beginn der Erhöhung von Renten. Ob die Anpassung der Renten der einzige Grund ist, darf bezweifelt werden. Sicher führt jedoch die Erhöhung der Renten jedoch auch dazu, dass die durchschnittliche Rente von 821 auf 895 Euro in den vergangenen Jahren ansteigt.

Grund dafür ist neben der Rentenerhöhung auch, dass ein Generationswandel ansteht. Nach und nach kommen die ersten Generationen an Frauen in die Rente, die nicht nur Hausfrau sind, sondern Zeit ihres Lebens arbeiten. Insbesondere die Verrentung der Babyboomer sollte diese Entwicklung beflügeln.

 

Foto: Shutterstock

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