Wer an den Börsen investiert, braucht dieser Tage gute Nerven. Und die scheinen die Anleger wohl auch zu besitzen. Denn trotz anhaltender geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt sich die Mehrheit der Menschen in Deutschland weiterhin zuversichtlich, was die Entwicklung der Aktienmärkte betrifft. Das geht aus einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Canada Life hervor.
So glauben rund 73 Prozent der Befragten demnach, dass sich die Börsenkurse langfristig wieder erholen werden – ähnlich wie bei einer vergleichbaren Befragung im Jahr 2022.
„Auch, wenn sich die Sorgen der Menschen mit der Zeit ändern, zeigt die Umfrage eine spannende Konstante: Die Zuversicht, dass sich die Aktienmärkte immer wieder erholen“, kommentiert Dr. Igor Radović, Mitglied des Vorstands bei Canada Life. „Verbraucher haben ein Verständnis für den langfristigen renditeorientierten Kapitalaufbau an den Börsen entwickelt. Daran können Berater bei der Finanzplanung ihrer Kunden anknüpfen.“
Sorgenfokus hat sich verändert – Zuversicht bleibt
Während sich die Menschen vor drei Jahren vor allem auf die Eskalation des Kriegs in der Ukraine konzentrierten, zeigt die aktuelle Umfrage ein breiteres Spektrum an Sorgen. An der Spitze stehen die Themen Migration (53 %), Krieg in Europa (52 %) und steigende Lebenshaltungskosten (49 %). Ebenfalls häufig genannt wurden die Zunahme politischer Radikalisierung (42 %) sowie Sorgen um innere Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit.

Erwartungen an die Politik: Migration und Sicherheit im Fokus
Gefragt nach politischen Prioritäten für die Bundesregierung, wünschten sich 56 Prozent der Befragten eine Neuausrichtung der Migrationspolitik. 43 Prozent forderten Maßnahmen zur Stärkung der Inneren Sicherheit, 41 Prozent sehen die Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit als vordringlich.

Die Rentenreform spielt in der öffentlichen Wahrnehmung offenbar eine geringere Rolle: Nur 21 Prozent halten sie aktuell für besonders wichtig – ein nahezu identisches Ergebnis zur Umfrage 2022 (22 %).
Vertrauen in Kapitalmärkte bleibt stabil
Trotz der weit verbreiteten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Sorgen bleibt das Vertrauen in die Kapitalmärkte überraschend stabil. 41 Prozent der Befragten stimmten der Aussage, dass sich die Börsen langfristig erholen werden, uneingeschränkt zu. Weitere 32 Prozent zeigten sich tendenziell optimistisch. Nur elf Prozent äußerten Skepsis gegenüber einer künftigen Kurserholung.
„Nur rund ein Fünftel der Befragten sieht eine Rentenreform als dringendes Thema an. Das starke Vertrauen in die Aktienmärkte spricht viel mehr dafür, dass eine private Altersvorsorge ein großes Potenzial hat. Berater können Kunden dabei helfen, die Anlagemöglichkeiten der Kapitalmärkte für eine individuelle Altersvorsorge zu nutzen“, resümiert Radović.