Unfallversicherung: Im Schatten der BU

Zudem ist der Abschluss einer BU meist sehr kostspielig und scheidet für viele Menschen schon aus finanziellen Gründen aus. Gerade für sie kann eine Unfallpolice, die bei Voll- oder Teilinvalidität infolge eines Unfalls in der Regel einmalig leistet, eine sinnvolle Alternative sein.

Ihre Kosten liegen zwischen 100 und 500 Euro pro Jahr und damit deutlich unter den Preisen für eine BU-Police. Zudem ist der Versicherungsschutz einer Unfallversicherung generell leichter zu beantragen, da es bei BU-Policen in der Regel umfangreiche Gesundheitsfragen gibt.

Schutz vor finanziellen Folgen eines Unfalls

„Während die BU-Versicherung den Verdienstausfall absichert, schützt die Unfallversicherung vor finanziellen Folgen eines Unfalls. Das kann Umbaumaßnahmen, Umzug oder weitere Maßnahmen betreffen, die aufgrund von unfallbedingten körperlichen Gebrechen notwendig sind. Dabei ist es nicht relevant, ob der Betroffene auch als berufsunfähig eingestuft wird“, erklärt Birgit Weiß, Marktmanagement in den Sparten Sach, Haftpflicht, Unfall und Kraftfahrt bei der Nürnberger.

Darüber hinaus könne mit der Invaliditätsleistung oder der Unfall-Rente auch ein Verdienstausfall abgesichert werden. „Das ist vor allem dann interessant, wenn die BU-Versicherung dem interessierten Kunden zu teuer ist. Oder aber, wenn dieser aufgrund von Vorerkrankungen keine BU-Absicherung bekommt“, sagt Weiß.

„Dazu kommt, dass die Service- und Assistenzleistungen in der Unfallversicherung immer wichtiger werden. Es geht darum, dem Kunden im Notfall zu helfen – nicht nur, Geld zu bezahlen“, so Weiß.

Keine Konkurrenz

Auch Multi-Risk-Versicherungen, die Elemente aus Unfall-, Dread-Disease– (Schwere Krankheiten), Grundfähigkeits- und Pflegeversicherung miteinander kombinieren, stellen aus ihrer Sicht keine Konkurrenz für Unfallpolicen dar.

„Eine Unfallpolice bietet Kern- und Assistenzleistungen, die für den Kunden im Ernstfall wichtig sind. Bei Multi-Risk-Policen handelt es sich um Mischprodukte, bei der oft auch eine Dread-Disease-Leistung fällig ist. Das ist ein anderes Konzept, das an sich nichts mit der grundsätzlichen Ausrichtung einer Unfallversicherung zu tun hat.“

Benner vermag ebenfalls keine ernsthafte Konkurrenz zur Unfallversicherung erkennen. „Die aktuell am Markt angebotenen Multi-Risk-Versicherungen beziehungsweise funktionellen Invaliditätsversicherungen sind relativ komplexe und damit stark erklärungsbedürftige Produkte, die bislang nur von einer überschaubaren Anzahl von Versicherern angeboten werden“, stellt er fest. (kb)

Lesen Sie den vollständigen Artikel in der aktuellen Cash.-Ausgabe 7/2017.

Foto: Debeka

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