Deutsche Versicherer und Pensionskassen wollen 2010 knapp 300 Millionen Euro in Immobilien investieren. Dies ist das Ergebnis des Trendbarometers Immobilienanlagen der Assekuranz 2010 von Ernst & Young Real Estate. „Insgesamt ist die Assekuranz in diesem Jahr nochmals deutlich risikoaverser als im Vorjahr“, erklärt der Partner im Beratungsunternehmen Dietmar Fischer.
So planen beispielsweise fünfmal so viele befragte Unternehmen, sich von Nordamerikainvestments zu trennen. „Es wird mit weiteren Preiskorrekturen auf dem US-Markt gerechnet“, begründet Fischer diesen Trend. Der Fokus liegt auf inländischen Investments und den Nachbarländern: „88 Prozent der Unternehmen der Assekuranz planen Ankäufe in Deutschland, 75 Prozent in den Core- oder Core-Plus-Märkten Europas“, erläutert Fischer die Ergebnisse des Trendbarometers.
Der neue Spitzenreiter in diesem Jahr ist demnach der Einzelhandel. Wohn- und Büroimmobilien, im vergangenen Jahr noch die beliebtesten Immobilienanlageklassen, sind in der Gunst der Assekuranz hingegen etwas gefallen. Im Rahmen des Trendbarometers Assekuranz wurden die Umfrageergebnisse von 25 deutschen Versicherungen und Pensionskassen ausgewertet. Die Umfrageteilnehmer halten ein Immobilienvolumen von durchschnittlich 2,3 Milliarden Euro. Die Befragung erfolgte im Zeitraum von April bis Mai 2010. Das Trendbarometer Assekuranz wird seit 2008 jährlich veröffentlicht.
Direkte Anlagen dominieren
Die befragten Unternehmen planen in diesem Jahr durchschnittlich 293 Millionen Euro in Immobilien zu investieren. Davon entfallen 56 Prozent auf Direktanlagen und 44 Prozent auf indirekte Vehikel. „Bei den indirekten Anlagen sind vor allem offene Immobilienspezialfonds nach deutschem Recht und geschlossene Immobilienfonds gefragt“, so Fischer.
Wie bei den geplanten Ankäufen weisen Direktanlagen auch auf dem Verkaufszettel das größere Volumen auf. Das voraussichtliche Verkaufsvolumen liegt insgesamt durchschnittlich bei 55 Millionen Euro. Dabei entfallen 48 Millionen Euro auf direkt gehaltene Immobilien und nur sieben Millionen Euro auf indirekte Vehikel. „Der Verkauf von indirekten Immobilienanlagen ist aktuell nur in Ausnahmefällen geplant“, kommentiert der Experte.
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