Zollpause mit Risiko: Warum sich Anleger nicht in Sicherheit wiegen sollten

Foto: PantherMedia/astrid208
Widersprücliche Signale aus Washington machen es Anlegern nicht leicht.

Donald Trump fordert Zinssenkungen, sorgt aber gleichzeitig mit seiner Zollpolitik für Unsicherheit. Seine widersprüchlichen Signale treiben die Fed in die Enge und legen weitere Zinssenkungen auf Eis.

Die Verlängerung der Zollpause für die EU verschafft zwar mehr Zeit für Verhandlungen, lässt Unternehmen und Anleger jedoch weiter im Ungewissen. Eine Einigung könnte die Aktienmärkte in Europa und den USA beflügeln, während das Ausbleiben von Fortschritten belastend wirken dürfte.

Trotz des Handelsstreits zeigen sich Konjunktur und Arbeitsmarkt in den USA bislang überraschend robust. Auch deshalb verspürt die Fed derzeit keinen akuten Handlungsdruck für Zinssenkungen.

Die anstehende Berichtssaison für das 2. Quartal wird zeigen, wie Unternehmen mit geopolitischen Risiken und Zollthemen umgehen. Wer mit stabilen Margen, Preissetzungsmacht und operativer Flexibilität überzeugt, könnte mit Kursgewinnen belohnt werden.

Aus deutscher Sicht sollten Anleger besonders wachsam gegenüber Unternehmen mit starker US-Präsenz oder hoher Exportabhängigkeit sein. Eine Verhärtung der Fronten im Handelskonflikt könnte die Exportdynamik bremsen und die jüngste DAX-Rally ins Wanken bringen.

Die derzeitige Ruhe an den Börsen sollte nicht als Entwarnung verstanden werden. Ein wieder rauerer Ton oder enttäuschende Unternehmenszahlen könnten in den nächsten Wochen rasch neue Volatilität auslösen. Hoffen wir, dass die Märkte mit ihrem Optimismus recht behalten. 

Autor Maximilian Wienke ist Marktanalyst be eToro.

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