Zwischen Konsolidierung und Nervosität – was die Kurse von Bitcoin und Ethereum aktuell bewegt

Foto: PantherMedia/znm666
Bitcoin und Ethereum in volatilem Fahrwasser

Die letzte Augustwoche brachte dem Kryptomarkt eine Achterbahnfahrt: Nach massiven Verkäufen und Milliarden-Liquidationen stehen Bitcoin und Ethereum erneut vor einer Bewährungsprobe. Während die Kurse schwanken, bleiben fundamentale Kräfte stark – doch welche Marken entscheiden jetzt über den Trend?

Die letzten Augusttage zeigen eindrucksvoll, wie volatil der Krypto-Markt bleibt. Nach Wochen deutlicher Kursgewinne kam es zu Beginn dieser Woche zu einem massiven Rücksetzer: Ein Großinvestor, ein sogenannter Bitcoin-“Whale”, stieß 24.000 Bitcoin im Wert von rund 2,7 Milliarden US-Dollar ab, der Kurs fiel daraufhin kurzfristig auf etwa 109.000 US-Dollar. In der Folge kam es allein innerhalb von 24 Stunden zu Liquidationen im Umfang von mehr als 900 Millionen US-Dollar, davon rund 262 Millionen bei Bitcoin und 322 Millionen bei Ethereum. Aktuell notiert Bitcoin wieder stabiler bei etwa 111.000 US-Dollar, rund zehn Prozent unter seinem Allzeithoch von Mitte August. Auch Ethereum zeigte in dieser Woche eine ähnliche Dynamik. Nach einem Rekordhoch knapp unter 5.000 US-Dollar konsolidiert der Kurs nun bei rund 4.600 US-Dollar. Trotz der Rücksetzer gilt Ethereum weiter als vergleichsweise robust, getragen von institutioneller Nachfrage und anhaltender Stärke in den Bereichen DeFi und Stablecoins. 


Das könnte Sie auch interessieren:

Impulse aus den USA: Die Rolle der Notenbank 

Für Bewegung sorgte die jährliche Jackson-Hole-Konferenz vom 21. bis 23. August 2025, ein bedeutendes Treffen für führende Zentralbank-Vertreter aus der ganzen Welt. Auf dieser deutete US-Notenbankchef Jerome Powell erneut eine baldige Zinssenkung an. Kurzzeitig legten Kryptowährungen deutlich zu, bevor die Gewinne durch den massiven Abverkauf und die folgenden Liquidationen wieder zunichtegemacht wurden. Dennoch bleibt die geldpolitische Debatte ein zentraler Einflussfaktor: niedrigere Zinsen würden die Attraktivität von risikobehafteten Assets wie Kryptowährungen tendenziell erhöhen. 

Zwischen Stabilität und Spekulation: Was Anleger jetzt beachten sollten 

Trotz saisonaler Schwäche im August – historisch verliert Bitcoin im Schnitt 7,5 Prozent – liegt das größte Krypto-Asset aktuell nur rund zehn Prozent unter seinem Rekordhoch. Charttechnisch gilt die Zone um 110.000 US-Dollar nun als entscheidende Unterstützung. Ein Fall unter diese Marke könnte die Abwärtsbewegung beschleunigen, während ein Sprung über den Widerstand bei etwa 116.200 US-Dollar neues Aufwärtspotenzial bis 118.000 US-Dollar eröffnen könnte. Ethereum profitiert weiterhin von einer hohen Marktbreite und institutioneller Akzeptanz. Analysten sehen die Smart-Contract-Plattform strategisch gut aufgestellt, um ihre Rolle als Innovationsmotor im Kryptobereich auszubauen. 

Fazit 

Die letzte Augustwoche verdeutlicht die zwei Gesichter des Kryptomarktes: auf der einen Seite extreme Volatilität, ausgelöst durch die Whale-Verkäufe und hohe Liquidationen. Auf der anderen Seite solide Fundamentaldaten, wachsende institutionelle Nachfrage und makroökonomische Impulse, die mittelfristig für Rückenwind sorgen könnten. Anleger sollten daher kurzfristige Schwankungen ernst nehmen, gleichzeitig aber die strukturelle Etablierung von Bitcoin und Ethereum im Blick behalten.  

Autor Adrian Fritz ist Global Head of Research des Krypto-ETP-Emittenten 21Shares. 

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments