Deutsche überschätzen Renditen

Eine aktuelle Umfrage der WGZ Bank, Düsseldorf, belegt, dass viele Deutsche die Renditeaussichten von Kapitalanlagen deutlich überschätzen. 1.000 von der Gesellschaft für Konsumforschung befragte Personen sollten einschätzen, welche Rendite in den letzten 25 Jahren durchschnittlich pro Jahr erzielt worden ist. Dabei lagen Einschätzung und Realität besonders deutlich bei Wohnimmobilien auseinander: Im Schnitt wurden 15,2 Prozent Rendite geschätzt, tatsächlich erzielt wurden jedoch lediglich 7,4 Prozent ? laut WGZ Bank ein Indiz für die verbreitete Fixierung der Deutschen auf finanzielle Engagements in Wohnimmobilien.

Auch die Einschätzungen für Aktien mit 13,3 Prozent (tatsächliche Rendite: 11,5 Prozent) und Anleihen mit 11,2 Prozent (tatsächliche Rendite: 7,3 Prozent) waren generell deutlich zu hoch. Wie die Umfrage ergab, lassen verschiedene Faktoren eine deutlich bessere Treffsicherheit erwarten: Jüngere Menschen, Bezieher höherer Einkommen und Menschen mit höherem Bildungsgrad lagen mit ihren Rendite-Einschätzungen deutlich besser. Auch regionale Unterschiede gibt es: Während Niedersachsen zum Teil um das Vierfache daneben lagen, hatten Bürger aus Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg eine deutlich bessere Trefferquote.

Weiterer Aspekt: Nur ein Viertel der Deutschen glaubt, noch mehr tun zu müssen, um für das Alter vorzusorgen. Die überwiegende Mehrheit ist der Ansicht, bereits genug zu tun. Jeder Dritte gab allerdings an, er spare deswegen nicht mehr für das Alter, weil er sich zu wenig auskenne und verwirrt sei vom Produktangebot. Drei Viertel der Befragten sagten, sie hätten generell kein weiteres Geld für zusätzliche Vorsorge übrig. Die Menschen investieren laut der Umfrage ihr Alterskapital eher konservativ in Lebensversicherungen (62 Prozent), Spareinlagen (51 Prozent), Rentenversicherungen (47 Prozent), betriebliche Altersvorsorge (44 Prozent) und Immobilien (39 Prozent). Rund 40 Prozent der Befragten im Alter von 25 bis 39 Jahren haben überdies eine Riester-Rente abgeschlossen.

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