Verbraucherschützer nehmen Bankenvertrieb ins Visier

Die 16 Verbraucherzentralen und ihr Bundesverband (VZBV) haben eine Kampagne gestartet, um auf Missstände im Finanzmarkt aufmerksam zu machen. In einer ersten Aktion werden Bankkunden aufgefordert, die Offenlegung von Provisionen von ihrem Berater zu verlangen.

Gerd Billen
Gerd Billen

Im Fokus der Initiative „Finanzmarktwächter“ stehen unfaire Vertriebsmethoden, ineffiziente Produkte oder Störungen im Wettbewerb, teilt der VZBV mit. Die Aktion soll zeigen, dass eine systematische verbraucherorientierte Marktbeobachtung notwendig sei.

„Die Probleme im Finanzmarkt sind massiv. Wir wollen unsere Kräfte bündeln, um schlagkräftiger zu sein“, erklärt Gerd Billen, Vorstand des VZBV.

Im ersten Schritt nehmen die Verbraucherschützer die Provisionen der Bankberater ins Visier. Sie wollen dabei überprüfen, ob und wie die Institute ihrer gesetzlichen Offenlegungspflicht nachkommen.

Die Verbraucherzentralen rufen Anleger dazu auf, detaillierte Auflistungen aller Provisionen und Rückvergütungen bei ihren Banken einzuholen, die diese im Rahmen eines konkreten Auftrages in der Vergangenheit erhalten haben. Dazu stellt der VZBV einen Musterbrief zur Verfügung.

Zudem prüft der Verband eine Musterklage, um neben der Offenlegung der Provisionen auch deren Rückzahlung an die Verbraucher zu erzwingen.

Mit der Initiative will man unter anderem der staatlichen Finanzaufsicht Impulse geben, unseriöse Geschäftspraktiken gegenüber privaten Anlegern, Kreditnehmern und Versicherten zu erkennen.

Weitere Themen der bis zum Jahresende dauernden Aktion, sollen Zinsen für Dispositionskredite, Beratungsprotokolle und Kündigungsgründe für Altersvorsorgeprodukte sein. (ks)

Foto: Shutterstock

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