Bafin: Ende der Gratiskultur bei Banken

Gebühren für bisher kostenlose Bankdienstleistungen sorgen für Unmut der Verbraucher. Doch Bankkunden werden sich in der Zinsflaute daran gewöhnen müssen, meint die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin).

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Felix Huffeld: „Wer Kunde einer gesunden Bank oder Sparkasse sein will, muss akzeptieren, dass das Institut aufwandsgerechte Preise verlangt.“

Die Finanzaufsicht Bafin stimmt Deutschlands Bankkunden auf ein Ende der Kostenloskultur ein. „Wer Kunde einer gesunden Bank oder Sparkasse sein will, muss akzeptieren, dass das Institut aufwandsgerechte Preise verlangt und neue Ertragsquellen erschließt, wenn alte versiegen“, sagte Bafin-Präsident Felix Hufeld am Dienstag in Frankfurt.

Die Öffentlichkeit habe sich an viele Dienstleistungen zum Nulltarif gewöhnt, sagte Hufeld. „Eine verständliche, wenn auch kurzsichtige Haltung.“ Je länger die Niedrigzinsen andauerten, desto stärker werde die ohnehin schon schwache Ertragslage von Banken und Sparkassen belastet.

In den kommenden Jahren würden die Zinsüberschüsse der Institute merklich abschmelzen. „Sobald der konjunkturelle Rückenwind abflaut, könnte der Druck auf die Institute noch einmal deutlich steigen“, warnte der Bafin-Chef.

Probleme bei Basiskonten

Für Ärger sorgen Probleme mit Basiskonten, die etwa auch Obdachlosen und Flüchtlingen Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr ermöglichen sollen. In rund 110 Fällen setzte die Bafin die Einrichtung eines Basiskontos durch.

„Nur 17 Mal mussten wir dies förmlich anordnen, in anderen Fällen haben die Institute nach unserer Anhörung reagiert“, sagte Bafin-Exekutivdirektorin Béatrice Freiwald.

Hufeld warnt vor Cyber-Angriffen

Zugleich mahnte Hufeld, die Geldhäuser müssten sich besser gegen Cyberangriffe wappnen. „Wir sehen da noch großen Verbesserungsbedarf, und wer meint, er sei auf der sicheren Seite, wenn er nur hier und da ein wenig an seinem IT-System herumbastelt, sitzt einem gefährlichen Irrtum auf.“ Ohne IT laufe im Finanzsektor heute nichts mehr.

Das habe den Sektor verwundbar gemacht, sagte der Bafin-Chef. „Finanzdienstleister, denen Menschen ihr Geld und ihre intimsten materiellen Dinge anvertrauen, zählen zu den beliebtesten Zielen von Cyberangriffen.“ (dpa-AFX)

Foto: Bafin

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