Provisionsverbot: Felix Hufeld hat recht

Der Chef der Finanzaufsicht BaFin hat einem Provisionsverbot unlängst eine mehr als deutliche Absage erteilt. Mit einem „Positionspapier“ reagiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) nun offenbar darauf.

„Die Positionen der BaFin und des VZBV sind diametral entgegengesetzt.“

Acht Seiten umfasst das Papier, das die Verbraucherschützer mit der Ankündigung „vzbv räumt mit Fehldarstellungen um Provisionsverbot für Finanzanlageberatung auf“ in der vergangenen Woche veröffentlicht haben. Es ist überschrieben mit: „Europäische Provisionsverbote und deutsche Fehldarstellungen“.

Damit reagiert der VZBV offenbar auf ein Interview, das der „Spiegel“ anlässlich der Causa P&R mit BaFin-Präsident Felix Hufeld geführt und zwischen Weihnachten und Neujahr veröffentlicht hat. Cash.Online hat bereits darüber berichtet.

BaFin-Chef: „Träum weiter“

Hufeld wird in dem VZBV-Papier zwar nicht erwähnt, ist aber wohl der Auslöser. Denn der deutsche Chefaufseher hatte in dem Spiegel-Interview ein Provisionsverbot überraschend deutlich abgelehnt und dabei vor allem auf schlechte Erfahrungen aus Großbritannien verwiesen.

„Ich muss immer ein wenig schmunzeln, wenn manche Lobbyisten die Beratung auf Honorarbasis als Lösung aller Probleme hinstellen“, so Hufeld in dem Spiegel-Interview. Das wird die Verbraucherschützer, die mit „manche Lobbyisten“ wahrscheinlich gemeint sind oder sich jedenfalls angesprochen fühlen dürfen, mächtig gewurmt haben.

„Wer den Provisionsvertrieb als Hort des Bösen betrachtet und Honorarberater als die besseren Menschen, dem kann ich nur sagen: Träum weiter“, so die für einen Behörden-Chef recht plakative Einlassung des BaFin-Präsidenten. Das ist noch nicht alles.

Seite 2: „Sozialpolitische Verwerfungen“

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