Nachhaltigkeit für Anleger kaum relevant

Foto: Diva
Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des Diva

Fragt man die Deutschen, nach welchen Kriterien sie ihr Geld anlegen, spielt Nachhaltigkeit trotz der allgegenwärtigen Diskussion um Umweltschutz und Klimawandel noch eine untergeordnete Rolle. Dies ist das Ergebnis einer Befragung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva).

Zwar geben mehr als die Hälfte (52,8 Prozent) der befragten Bürger an, dass ihnen Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wichtig ist. Geht es aber um konkrete Anlageentscheidungen, stehen andere Faktoren im Vordergrund: Die befragten Bürger sollten die vier Ziele Sicherheit, Rentabilität, Liquidität und Nachhaltigkeit nach Relevanz ordnen. Sicherheit dominiert klar mit 43 Prozent, dahinter folgt etwas abgeschlagen Rentabilität mit 27 Prozent. Liquidität liegt mit 18 Prozent auf Platz drei und Nachhaltigkeit bildet mit nur 13 Prozent das Schlusslicht. 

„Auf den ersten Blick überraschen die Ergebnisse, denn in anderen Bereichen zeigen sich die Deutschen wandlungsfreudiger. Doch angesichts der vergleichsweise hohen Summen auf deutschen Girokonten und bei Sichteinlagen bestätigen sie auch das traditionell konservative Anlageverhalten“, kommentierte Professor Dr. Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des Diva, das Umfrageergebnis. „Sicherheit und Nachhaltigkeit schließen sich allerdings nicht gegenseitig aus. Anlagemöglichkeiten mit Nachhaltigkeitsfokus sollten beides gleichermaßen mitbringen. Nur so wird die Finanzwirtschaft ihren auch politisch gewünschten Beitrag leisten können.“

Befragt wurden 2.000 Personen in Deutschland. Der DVAG-nahe Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) hat das Diva im Jahr 2019 gegründet.

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