BVZL zieht gemischte Bilanz aus dem Jahr 2010

Der Münchener Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) blickt mit gemischten Gefühlen auf 2010: Während die am deutschen Markt tätigen Mitglieder Policen im Volumen von immerhin 160 Millionen Euro angekauft haben, liegt das Geschäft auf den amerikanischen und britischen Zweitmärkten nach wie vor am Boden.

BVZL-Vorstand Christian Seidl
BVZL-Vorstand Christian Seidl

Die im Branchenverband organisierten Policen-Aufkäufer blicken nach der Einschätzung von Ingo Wichelhaus, BVZL-Vorstand National, „nun wieder zuversichtlicher in die Zukunft“. Die Mitgliedshäuser hätten im vergangenen Jahr deutsche Lebensversicherungspolicen mit einem Volumen von gut 160 Millionen Euro angekauft. Gegenüber dem Jahr 2009 bedeutet das zwar eine Steigerung um rund 60 Millionen, dennoch bleibt der Markt damit weit hinter dem Niveau früherer Jahre zurück.

Ernüchterung und eine Fortsetzung der Vertrauenskrise prägten dagegen die Entwicklung an den internationalen Lebensversicherungszweitmärkten in Großbritannien und den USA. Im abgelaufenen Jahr konnte nach Angaben des BVZL in diesen Anlageklassen „kein nennenswertes Volumen an Neuplatzierungen verzeichnet werden“. Bestehende britische LV-Fonds verzichteten darauf, Ausschüttungen vorzunehmen. Bei den Fondsgesellschaften, die in US-amerikanische Lebensversicherungsverträge investieren, hätten die Ausschüttungen größtenteils die Prognosen verfehlt.

Entsprechend unzufrieden mit den aktuellen Entwicklungen im britischen und US- amerikanischen LV-Zweitmarkt, zeigt sich der neue BVZL-Vorstand International, Christian Seidl: „Leider gelang es gerade bei diesen beiden Asset-Klassen noch nicht ausreichend, bestehende und zum Teil nachvollziehbare Vorbehalte bei Investoren, Anlegern und Vertriebspartnern vollständig zu entkräften und so mögliche und unzweifelhaft vorhandene Potenziale dieser beiden Asset-Klassen wieder zu nutzen“.

Investitionen in gebrauchte britische und US-Lebensversicherungen seien nach wie vor eine interessante Anlagealternative, sowohl für private als auch für institutionelle Investoren, „vor allem vor den sich derzeit wieder abzeichnenden positiven Marktentwicklungen“, so Seidl weiter. Im britischen Markt zeichnete sich ein weiterer Anstieg der Rückkaufswerte und der Boni ab, im US-Markt scheine es, als seien nun endgültig alle offensichtlichen „Kinderkrankheiten“ ausgestanden.

Seidl betonte, dass der BVZL, die Emissionshäuser und Fondsmanager, das ihre im Jahr 2011 dazu beitragen müssten, Anleger, Vertriebe und die breite Öffentlichkeit wieder davon zu überzeugen, dass sich Investitionen in britische Traded Endowment Policies (TEPs) und US-amerikanische Senior Life Settlements nach wie vor zur Diversifizierung des Anlageportfolios eignen. (af)

Foto: BVZL

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