Die Weichkosten entwickeln sich abhängig vom Fondssegment

Im Vergleich zu 2011 ist die anfängliche Kostenbelastung bei Immobilienfonds im Jahr 2012 durchschnittlich gestiegen, während sie bei Energiefonds deutlich gesunken ist. Zu diesem Ergebnis kommen die Analysten der Berliner Ratingagentur Scope.

In einer aktuellen Studie haben die Scope-Analysten die Entwicklung der Weichkosten inklusive Agio in Prozent des Eigenkapitals für die verschiedenen Segmente der geschlossenen Fonds untersucht.

Im Bereich Immobilien sind die durchschnittlichen Weichkosten im Jahr 2012 leicht angestiegen. Während im Jahr 2011 die durchschnittlichen Weichkosten inklusive Agio in Prozent des Eigenkapitals 17,9 Prozent für Immobilien Inland und 15,9 Prozent für Immobilien Ausland betrugen, waren es bei Fonds, die im Jahr 2012 emittiert wurden, im Durchschnitt 18,8 Prozent beziehungsweise 17,4 Prozent.

Im Vergleich dazu sind die Weichkosten in den Segmenten Schiffe und Leasing zum Vorjahr leicht gesunken. Waren es im Jahr 2011 noch 18,4 Prozent bei Schiffen und 17,3 Prozent bei Leasingfonds, betrugen die Weichkosten im vergangenen Jahr 17,3 Prozent bei Schiffsbeteiligungen und 16,9 Prozent bei Leasingfonds.

Deutlicher war der Rückgang im Bereich Energie, wie Scope mitteilt: Während Energiefonds im Jahr 2011 durchschnittliche Weichkosten inklusive Agio in Prozent des Eigenkapitals in Höhe von 22,1 Prozent auswiesen, waren es im Jahr 2012 im Durchschnitt nur noch 18,5 Prozent. Eine Verringerung um 3,5 Prozentpunkte.

Der Rückgang sei zum einen darauf zurückzuführen, dass die Einspeisevergütung europaweit zum Teil deutlich gesunken ist. Andererseits sei der Wettbewerb um attraktive Investitionsobjekte deutlich gestiegen. Beide Faktoren hätten zu sinkenden Renditen geführt. Um unter diesen Bedingungen dennoch attraktive Renditen darstellen zu können, müssen Initiatoren die Weichkosten senken.

Die Scope-Analysten erwarten, dass die Weichkosten im Energiebereich stabil bleiben oder tendenziell noch weiter sinken werden. Grund dafür: Auch in Zukunft wird die intensive Konkurrenzsituation um attraktive Investitionsobjekte bestehen bleiben oder sich noch verschärfen. Die größere Verbreitung alternativer Gebührenmodelle, bei denen geringere anfängliche Weichkosten mit höheren laufenden Fondskosten einhergehen, könnten zu einem weiteren Absinken der anfänglichen Kostenbelastung führen, so die Scope-Experten. (af)

Foto: Shutterstock

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