Rat der Weisen: Zugpferd Investmentmärkte

Nach Ansicht des Rates der Immobilienweisen werden die Großtransaktionen in diesem Jahr neue Rekorde erreichen. Die Experten rechnen für das laufende Jahr mit einem ähnlich großen Investitionsvolumen wie in 2006. Und das, obwohl sich die Ausgangssituation für Anleger aufgrund gestiegener Preise und Zinsen inzwischen deutlich weniger günstig darstellt als noch vor einem Jahr. Danach werde es aber wieder deutlich abflachen, so das Gremium, dem die Institute BulwienGesa AG, GfK Prisma und empirica ag angehören.

Die Nachfrage werde weiterhin in erster Linie von ausländischen Private-Equity- und Opportunity-Fonds, aber auch wieder vermehrt von deutschen Kapitalanlagegesellschaften getragen. Mehr noch als die Büroimmobilien sind im vergangenen Jahr Handelsimmobilien in den Fokus der Anleger gerückt. Erstmals dürfte 2006 mit knapp 20 Milliarden Euro mehr Geld in deutsche Einzelhandels- als in deutsche Büroimmobilien investiert worden sein. Die Nachfrage wird nach Ansicht der Weisen auch 2007 unverändert groß bleiben und sich zunehmend auch auf Objekte außerhalb der Topstandorte richten.

Der deutsche Büromarkt befindet sich nach Ansicht der Experten inzwischen eindeutig auf Erholungskurs. Die hohen Büroflächenumsätze seien nicht mehr nur durch Flächentausch zustande gekommen, die verhaltene Bautätigkeit der vergangenen Jahre stütze die Preise zumindest von guten Objekten in guten Lagen, so dass zumindest punktuell ? etwa in München, Frankfurt und Hamburg ? wieder steigende Spitzenmieten erzielt wurden. Der Leerstand geht insgesamt leicht zurück, allerdings nur bei guten Objekten in guten Lagen. Im laufenden Jahr 2007 erwartet das Gremium, dass sich diese Trends fortsetzen.

Am Wohnimmobilienmarkt zeigten sich Investoren angesichts des prognostizierten Bevölkerungsrückgangs auch 2006 zurückhaltend, obwohl noch über Jahre hinweg mit wachsenden Haushaltszahlen zu rechnen ist. Entsprechend gebe es keine Preisaufschläge bei Paketkäufen. Mittelfristig, so erwartet der Rat der Immobilienweisen, wird sich aber eine steigende Konjunkturentwicklung auch auf den Wohnungsbau positiv auswirken.

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