Weniger Immobilien zum Notverkauf

Weltweit kommen weniger Immobilien aufgrund von Finanzierungsengpässen auf den Markt. Laut einer Untersuchung des internationalen Berufsverbands der Immobilienexperten „Royal Institution of Chartered Surveyors“ (Rics) hat das Angebot an Objekten, die zum Notverkauf stehen, im zweiten Quartal 2010 in 85 Prozent von 25 untersuchten Ländern abgenommen.

VerkaufIn 13 der analysierten Märkte ist die Anzahl der tatsächlichen Transaktionen in der zweiten Berichtsperiode zwar noch gestiegen, dabei hat die Intensität des Anstiegs mehrheitlich aber abgenommen, so die Studie. Am stärksten legten die Verkäufe in Portugal, den Vereinigten Staaten und Irland zu. Mit einer weiteren Intensitätszunahme rechnen die Rics-Experten allerdings nur noch in Portugal, Spanien und Deutschland.

In acht der untersuchten Länder kamen weniger mit faulen Krediten finanzierte Immobilien unter den Hammer als im Vorquartal. Besonders stark nahmen die Verkäufe in Brasilien, Indien, Hongkong und Russland ab. Auch in Japan, Kanada, Australien und China war der Trend rückläufig.

Die befragten Immobilienexperten gehen zwar weiterhin in 14 der 25 Länder von einer Zunahme an Verkäufen mit sogenannten Distressed Properties aus, im Vorquartal war dies aber noch in 18 Ländern der Fall. Es wird zudem mit einer Verringerung der Intensität gerechnet.

„Das Problem von Immobilien, deren Finanzierungen notleidend sind, wird sich trotz der erfolgreichen Stresstests der Banken nicht auflösen. Zusätzlich werden Regulierungen des Bankenwesens in Europa Kapital weiter verteuern und den Bilanzbereinigungsdruck weiter bestimmen“, erklärt Rics-Senior-Ökonom Oliver Gilmartin. Diese Entwicklung werde sich auch im kommenden Jahr fortsetzen. (hb)

Foto: Shutterstock

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