Flucht ins Betongold: Nur nichts überstürzen

Die aktuellen Börsenturbulenzen heizen Nachfrage nach vermieteten Eigentumswohnungen seitens der Kapitalanleger an. Das beobachtet der Immobilien- und Baugeldvermittler Planet Home. Gleichzeitig warnt der Finanzdienstleister Dr. Klein angesichts des zunehmenden Hypes um Betongold vor überstürzten Käufen.

Robert Anzenberger, Planet Home
Robert Anzenberger, Planet Home

Die Turbulenzen an den Börsen haben nach Angaben von Planet Home die Nachfrage nach Immobilien noch einmal erhöht. Gesucht seien vor allem vermietete Eigentumswohnungen. Selbst Objekte, die eher schwer zu vermitteln waren, würden derzeit schneller verkauft. Von der Suche nach Anlagealternativen zur Aktie hat der Markt profitiert. „Wir merken das vor allem an der steigenden Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Großstädten“, sagt Robert Anzenberger, Vorstand der Münchener. „Aber auch daran, dass schwerer zu vermittelnde Immobilien aktuell schneller einen Käufer finden als sonst.“ In Einzelfällen seien Objekte sogar über dem Angebotspreis verkauft worden.

Dennoch, so beruhigt Anzenberger, blieben die meisten Käufer seiner Beobachtung nach kritisch. „Viele Investoren waren in der ersten Jahreshälfte sehr aktiv und hatten ihren Objekteinkauf eigentlich schon abgeschlossen. Durch die aktuelle Börsenkrise schauen sie sich erneut nach Anlageimmobilien um – aber sie bezahlen auch nicht jeden Preis.“

Sein Rat: Wer jetzt an einen Verkauf denke, solle diesen nicht in der Hoffnung auf immer weiter steigende Preise zurückhalten. „In vielen Regionen der Bundesrepublik lassen sich aktuell sehr gute Verkaufserlöse erzielen.“. Verunsicherten Verkäufern und Anlegern rät er, sich von Experten beraten zu lassen. „Die können die persönliche Lage objektiv einschätzen.“ Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt die auf Immobilienfinanzierung und Vorsorgethemen spezialisierte Dr. Klein & Co. AG. Die Lübecker warnen im Zuge der aktuellen, krisenbedingten Euro-Panik vor unüberlegten Immobilien-Investitionen.

Stephan Gawarecki, Dr. Klein
Stephan Gawarecki, Dr. Klein

Vor allem die Angst vor dem Verlust der Ersparnisse kurbele die Nachfrage nach Immobilien an. „Die bundesweite Preissteigerung für Wohnimmobilien und die attraktiven Finanzierungskonditionen führen zu einem regelrechten Run auf Immobilien“, fasst Vorstandssprecher Stephan Gawarecki die Lage auf dem Immobilienmarkt zusammen.

Die Berater des Finanzdienstleisters erhalten eigenen Aussagen zufolge derzeit vermehrt Anfragen von Interessenten, die schnellstmöglich eine Immobilie erwerben möchten. „Wenn das zentrale Motiv für den Immobilienerwerb die Sorge um Vermögensverluste ist, besteht ein erhöhtes Risiko, dass der Kunde über weitere wichtige Aspekte hinwegsieht“, warnt Gawarecki. Hierbei sei es die Aufgabe des Beraters, Kunden über die vollständigen Konsequenzen des Immobilienkaufs zu informieren. Neben den grundsätzlichen Entscheidungskriterien, den attraktiven Kaufkonditionen und den positiven Erwartungen über die Wertentwicklung, seien die Nebenkosten gerade in Deutschland nicht zu vernachlässigen. Diese müssten durch die Wertentwicklung des Objekts erst erwirtschaftet werden, bevor dieses eine tatsächliche Wertsteigerung erfährt.

Seite 2: Drum prüfe, wer sich an eine Immobilie binde

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