Wohneigentum bleibt historisch erschwinglich

Die Erschwinglichkeit von selbstgenutzten Wohnimmobilien bleibt auf einem historisch hohem Niveau. Dies ist das Ergebnis einer am Center for Real Estate Studies (CRES) im Auftrag des Immobilienverbandes IVD durchgeführten Erhebung des „Erschwinglichkeitsindexes“.

„In den ersten beiden Quartalen des Jahres ist die Erschwinglichkeit aufgrund der gestiegenen Zinsen nach dem Spitzenwert im vierten Quartal 2010 zunächst um gut sieben Punkte gefallen“, sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD. „Mit dem Sinken des Zinsniveaus im dritten Quartal ist auch die Erschwinglichkeit wieder gestiegen, so dass sie mit einem Wert von 110,5 Punkten wieder beinahe auf dem Höchststand von Ende 2010 liegt.“ Der Erschwinglichkeitsindex fasst die Faktoren Immobilienpreise, Zinsniveau und verfügbares Einkommen zu einer Kennzahl zusammen. Diese soll Auskunft darüber geben, inwieweit es für einen durchschnittlichen Haushalt finanziell möglich ist, eine Immobilie zu erwerben. Ein hoher Wert zeigt demnach eine gute, ein niedriger Wert eine schlechte Erschwinglichkeit an.

Bundesweite Unterschiede der Immobilienmärkte nehmen zu

Die Erschwinglichkeit in den einzelnen Städten ist laut IVD sehr unterschiedlich. Die Stadt mit dem niedrigsten Erschwinglichkeitswert (Indexwert 50,58) und damit am schwersten erschwinglich ist wie im vergangenen Jahr München. „Die Immobilienpreise in München sind schon seit einigen Jahren die teuersten in Deutschland und haben auch im vergangenen Jahr noch einmal zugelegt“, erklärt Schick den niedrigen Wert. Unter den deutschen Großstädten ist laut Index Wohneigentum in Dresden mit einem Wert von 110,48 Punkten am besten erschwinglich. An zweiter Stelle steht bereits Berlin-Ost (108,71). Der Westteil von Berlin kommt auf einen Wert von 81,53 Punkten. Einen hohen Erschwinglichkeitswert erreicht außerdem Hamburg mit 101,2 Punkten. „Der günstige Wert für Hamburg erklärt sich durch das gute Verhältnis des verfügbaren Einkommens zum Eigenheimpreis, der in Hamburg natürlich in der Regel höher liegt als in Berlin“, erklärt Schick. An der Spitze der Erschwinglichkeit steht die Stadt Wittenberg. Mit einem Indexwert von 224,86 ist hier Wohneigentum in Form eines Einfamilienhauses sehr gut zu erwerben.

„Die regionalen Unterschiede bei der Erschwinglichkeit von Wohneigentum haben in der Vergangenheit zugenommen“, so Schick. „In ländlichen Regionen ist durch die demografische Entwicklung und Fortzug seit einigen Jahren ein sinkendes Preisniveau von Immobilien zu beobachten und sorgt damit für eine bessere Erschwinglichkeit.“

Seite 2: Prognose für die Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien

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