Immobilien USA: Vor dem Comeback

Shiller hatte die Blase am US-amerikanischen Häusermarkt im Gegensatz zu anderen Ökonomen bereits 2005 prognostiziert. In einem aktuellen Interview mit CNBC zeigte sich der Ökonom vorsichtig in Hinblick auf die Frage, ob der Hausmarkt den Boden erreicht habe.

Immobilien USA: Nahe der Talsohle

Es gebe Anzeichen eines Turnarounds, aber ob es sich tatsächlich um einen Wendepunkt handele, sei nicht sicher. „Häuser sind sehr erschwinglich, die Zinssätze sind niedrig, die Preise sind zurück auf einem normalen Niveau. Möglicherweise ist der Boden erreicht“, so Shiller.

„Meiner Einschätzung nach befindet sich der Häusermarkt nahe der Talsohle“, sagt Raymond G. Torto, Global Chief Economist des Immobilienberatungsunternehmens CBRE. „Im Großen und Ganzen ist zu erwarten, dass der Markt zunächst auf diesem niedrigen Niveau bleibt.“ Vereinzelt seien leichte Preisanstiege zu beobachten, allerdings fehle generell die Dynamik.

Profiteur der Immobilien-Krise: Markt für Miet-Apartments

Während der Häusermarkt noch auf den Turnaround wartet, profitiert ein anderes Segment deutlich in der gegenwärtigen Krise: der Markt für Miet-Apartments. Da zahlreiche US-Bürger ihre Eigenheime aufgeben mussten, ist die Nachfrage nach Apartments deutlich gestiegen. „Mietwohnungen sind stark nachgefragt. Aufgrund der zahlreichen Zwangsversteigerungen steigt die Zahl der Mieter. Zudem entscheiden sich junge Menschen bevorzugt, zu mieten, statt zu kaufen“, bestätigt Torto.

Der aktuelle Marktbericht „Capital Markets Multi-Housing“ des Immobilienberatungsunternehmens CBRE diagnostiziert ein stark gewachsenes Interesse von Investoren an Mehrfamilienhäusern. Im Gegensatz zu anderen Immobiliensegmenten, die sich langsam erholten, sei dort ein Sprint verzeichnet worden.

Top-Standorte am stärksten nachgefragt

„Aber nicht alle Objekte profitieren gleichermaßen“, so der Bericht weiter. „Gut gelegene urbane Core-Objekte an den Top-Standorten werden von institutionellen Investoren am stärksten nachgefragt.“

Diese Investoren sind laut CBRE bereit, in Projektentwicklungen in Boston, New York, Washington D.C., Los Angeles, San Francisco und Seattle zu einem Renditeniveau von 5,5 Prozent bezogen auf die Entwicklungskosten und das aktuelle Mietniveau einkaufen.

„Die Belegung professionell verwalteter Apartmentanlagen liegt im nationalen Durchschnitt nahe 95 Prozent. In 2011 wurden Mietanstiege zwischen drei und zwölf Prozent oder mehr beobachtet“, so der Marktbericht. Hochwertige, neue und gut gelegene Objekte in Märkten von Washington D.C. bis Fort Myers/Florida hätten eine deutliche Zunahme der Erträge verbucht.

Trotzdem gebe es noch große Unterschiede zwischen den Städten in der Performance von Apartmentobjekten. An vielen Standorten hätten die Mieten und Renditen sogar das Vorkrisenniveau überschritten, darunter Washington, New York, Boston, und Chicago. Dagegen befinden sich andere Städte laut CBRE noch im Erholungsstadium.

Seite drei: Immobilien USA: Moderater Wachstumskurs bei Büroimmobilien

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