Deutscher Einzelhandelsimmobilienmarkt überholt den von Großbritannien

Investoren haben im dritten Quartal 2015 rund 45 Prozent mehr Kapital in europäische Einzelhandelsimmobilien investiert als im gleichen Vorjahreszeitraum. An erster Stelle steht dabei überraschenderweise nicht Großbritannien, sondern Deutschland.

Fotonachweis: Philip Lange / Shutterstock
Vor allem deutsche Investoren haben in 2015 verstärkt Einzelhandelsobjekte in ihrem Heimatmarkt erworben.

Das Investitionsvolumen auf dem europäischen Einzelhandelsmarkt lag im dritten Quartal 2015 bei rund 17 Milliarden Euro – ein Zuwachs um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Zu diesem Ergebnis kommt das Immobilienberatungsunternehmen CBRE in einer aktuellen Analyse. Dabei überholte der deutsche Einzelhandelsimmobilienmarkt – vor allem durch das starke erste Halbjahr 2015 – den Einzelhandelsimmobilienmarkt Großbritannien und verzeichnete mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro das stärkste dritte Quartal seit 2006.

Hohe Aktivität deutscher Investoren in Deutschland

Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 2015 in Deutschland knapp 14 Milliarden Euro im Einzelhandelsbereich umgesetzt, was einem Anstieg von 124 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspreche.

„Das starke Wachstum in Deutschland basiert unter anderem auch auf der steigenden Aktivität deutscher Investoren in ihrem Heimartmarkt“, so Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland. Auf diese entfielen im dritten Quartal 2015 etwa 3,2 Milliarden Euro des Gesamtvolumens, was im Vergleich zum Vorquartal einem Anstieg um mehr als das Dreifache entspricht.

Großbritannien auf Rang zwei

Großbritannien reihe sich trotz eines Anstiegs von zwölf Prozent auf 4,3 Milliarden Euro im dritten Quartal 2015 hinter dem deutschen Einzelhandelsimmobilienmarkt ein.

Mit einem Volumen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro habe auch dort der Bereich Warenhäuser den Investmentmarkt bestimmt.

Die Region Mittel- und Osteuropa verzeichnete laut CBRE mit einem Volumen von 1,2 Milliarden ihr stärkstes Quartal im Einzelhandelsbereich seit 2011.

Spitzenrenditen sinken um zwölf Basispunkte

Die Spitzenrenditen sind im dritten Quartal 2015 nach den Daten des CBRE EMEA Rental Yield Index um durchschnittlich zwölf Basispunkte gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresquartal betrage der Rückgang 39 Basispunkte. Frankreich, Portugal, Norwegen und Irland registrierten die stärksten Rückgänge im dritten Quartal 2015.

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Die Spitzenmieten im Einzelhandelsmarkt sind laut CBRE durchschnittlich um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal angestiegen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2014 betrage der Anstieg sogar 6,7 Prozent. Ein deutliches Wachstum verzeichneten dabei vor allem die Märkte in Skandinavien, insbesondere Stockholm und Oslo. (bk)

Foto: Philip Lange / Shutterstock.com

 

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