Der Boom geht weiter

Preise auf hohem Niveau

Ein Absinken der Mieten auf die politisch gewünschte Zehn-Prozent-Marke ist laut Immobilienscout24 in naher Zukunft unwahrscheinlich. Dafür seien sie derzeit viel zu hoch. In Kreuzberg beispielsweise kosten Wohnungen aus den 1970er-Jahren laut Mietspiegel rund 5,20 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Tatsächlich verlangen Vermieter jedoch rund 9,80 Euro pro Quadratmeter. In Friedrichshain sei die Situation ähnlich: Die Mieten in Gebäuden aus den 1970er-Jahren sind mit rund 9,20 Euro pro Quadratmeter ungefähr 70 Prozent teurer als im Mietspiegel angegeben.

Mietspiegel und Marktmieten driften auseinander

Das Auseinanderdriften der Mietspiegel-Werte und der tatsächlichen Marktmieten bereitet Experten von Immobilienscout24 Sorgen. „Wer sich die Mietspiegelkarte genauer anschaut, sieht in Kreuzberg und Friedrichshain fast ausschließlich einfache und mittlere Lagen. Dabei zählen beide aktuell zu den gefragtesten Berliner Bezirken überhaupt. Die Lagezuordnung erscheint generell etwas veraltet. Wir finden zwar im Mietspiegel die klassischen Westberliner Top-Lagen. Im Osten der Hauptstadt dominieren jedoch einfache und mittlere Lagen. Doch genau da ist die Stadt dynamisch. In Mitte, Prenzlauer Berg oder Friedrichshain finden sich heute teilweise die teuersten Einzellagen“, sagt Hebecker.

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Der Immobilienexperte fordert, dass die Veränderungen der letzten Jahre bei der Erstellung und Aktualisierung der Mietspiegel beachtet wird. Ob sich hier etwas tut, werden die kommenden Monate zeigen. Eines ist bereits jetzt sicher: Die Mietpreisbremse konnte den Anstieg der Mieten in Berlin einige Monate nach ihrer Einführung nicht komplett stoppen. (st)

Foto: Shutterstock

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