REITs als Instrument des Risikomanagements

Real Estate Investment Trusts (REITs) können in der anhaltenden Niedrigzinsphase eine attraktive Alternative zur klassischen Immobilienanlage für Versicherungen und Versorgungseinrichtungen sein. Gastbeitrag von Prof. Dr. Holger Wengert, Duale Hochschule Baden-Württemberg, und Prof. Dr. Frank Andreas Schittenhelm, HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt

Wengert Schittenhelm
Die Autoren Prof. Dr. Holger Wengert (links) und Prof. Dr. Frank Andreas Schittenhelm

Die anhaltende Niedrigzinsphase erfordert bei institutionellen Anlegern die Suche nach alternativen, verlässlichen Anlagemöglichkeiten, die, wie festverzinsliche Werte, möglichst wenige Schwankungen bei stabilen Erträgen aufweisen. Immobilienanlagen rücken in diesem Kontext wieder stärker in den Fokus der Kapitalanleger.

Traditionell haben sich Immobilien für eine Portfoliozusammensetzung aufgrund der schwächeren positiven Korrelation zu den anderen Assetklassen immer geeignet, allerdings standen lange Zeit die negativen Erfahrungen aus der Finanzkrise 2008/2009 größeren Engagements im Wege.

Investitionsalternativen im Immobilienbereich

Der direkte Besitz von Immobilien bringt die Komplexität von Steuer- und Mietrechtsbestimmungen sowie das Erfordernis fundierter geographischen Vor-Ort- Kenntnisse mit sich. In den Jahren 2014 und 2015 emittierte Immobilienfonds wurden regelmäßig überzeichnet. Immobilienfonds können bei ungünstiger Liquidität allerdings mehrmonatige Rückzugsfristen haben, die nach beschlossener Deinvestition zu weiteren Wertverlusten führen können.

Europäische REITs sind börsennotierte Aktiengesellschaften, deren Hauptaktivität der Besitz und die Verwaltung von Liegenschaften ist. Als börsennotierte Unternehmen können die Aktien von REITs börsentäglich gekauft und verkauft werden. Wie bei Immobilienfonds hängt die Entwicklung der Performance von der Titelselektion und der Wertentwicklung der Immobilien im Portfolio und den erzielten Mieteinnahmen ab. Die gesetzlichen Ausschüttungsvorschriften führen zu jährlich relativ stabilen Renditen bei gleichzeitigem Kapitalerhalt.

Seite zwei: REITs als Immobilienanlagealternative

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