Weiterer Rückgang der Baufinanzierungszinsen?

Die Baufinanzierungszinsen entwickelten sich in den vergangenen Wochen rückläufig. Anfang März sank der Bestzins für 10-jährige Hypothekendarlehen weiter auf 1,05 Prozent. Gastkommentar von Stephan Gawarecki, Dr. Klein

“Darlehensnehmer sollten sich immer gegen das Zinsänderungsrisiko absichern.”

Auf ihrer jüngsten Sitzung am 10. März hat nun die Europäische Zentralbank (EZB) die Geldpolitik der Eurozone mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket weiter gelockert. Dabei senkte sie – für viele Marktteilnehmer überraschend – den Leitzins erstmals auf 0,0 Prozent. Aufgrund des Rotationsprinzips war Bundesbank-Chef Jens Weidmann bei dieser Notenbanksitzung nicht stimmberechtigt.

Weitere Lockerungsmaßnahmen

Neben der Leitzinssenkung hat EZB-Chef Mario Draghi – wie von Marktteilnehmern erwartet – den Einlagezins von Banken, den sie für ihr bei der EZB geparktes Geld zahlen, um zehn Basispunkte von minus 0,3 Prozent auf minus 0,4 Prozent gesenkt. Im Vorfeld der Sitzung wurde ebenfalls über die Ausweitung des Anleihekaufprogramms spekuliert. Die EZB beschloss, es von monatlich 60 Milliarden Euro auf 80 Milliarden Euro aufzustocken und auch Unternehmensanleihen in das Programm einzubeziehen. Es soll mindestens bis März 2017 laufen.

Darüber hinaus legte die Notenbank ein neues Programm auf, das Geschäftsbanken Refinanzierungsgeschäfte anbietet. Die Kreditkonditionen können hier so niedrig sein wie die Strafzinsen für Einlagen. Zudem sank der Spitzenrefinanzierungssatz auf 0,25 Prozent.

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Seite zwei: Draghi will Deflation vermeiden

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