ZIA: Grunderwerbsteuer in Deutschland zu hoch

Die Situation am Immobilienmarkt in Deutschland ist seit Jahren angespannt. Doch was nehmen Mitglieder der Immobilienwirtschaft als Hindernisse für eine Entspannung des Marktes wahr? Aufschluss darüber gibt der Immomat des Zentralen Immobilienausschusses (ZIA).

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Fast drei Viertel der Immomat-Teilnehmer befürworten eine Senkung der Grunderwerbsteuer.

Im Vorfeld der Bundestagswahl im September bieten zahlreiche Institutionen und Internetseiten sogenannte Wahlhelfer in Form von Umfragen zu den eigenen, politischen Überzeugungen an.

Einer dieser Wahlhelfer ist der, vom ZIA in Zusammenarbeit mit der Immobilen Zeitschrift (IZ) entwickelte „Immomat“, dessen Fragen sich speziell an Mitglieder der Immobilienwirtschaft richten.

Um zum jetzigen Stand der Ergebnisse (Stand: 22. August 2017) zu kommen, beantworteten bereits 2.690 Teilnehmer in einem anonymisierten Verfahren 32 Fragen zu verschiedenen Themenfeldern wie Stadtentwicklungs-, Finanz- und Steuerpolitik.

Mehrheit für einheitliches Steuerniveau

Laut ZIA zeigen die bisherigen Ergebnisse des Immomat dass 73,6 Prozent der Teilnehmer ein bundesweit einheitliches Niveau der Grunderwerbsteuer befürworten.

„Dieses Ergebnis spricht eine deutliche Sprache. Die Grunderwerbsteuer ist in Deutschland – auch im Vergleich zu unseren Nachbarländern – viel zu hoch.“, sagt dazu Klaus-Peter Hesse, Geschäftsführer des ZIA.

„Bestehende Ideen zur Förderung von Wohneigentum und zu weiteren Immobilieninvestitionen insbesondere in den Neubau werden durch die Grunderwerbsteuer konterkariert.“

Landesbauordnungen werden als Hindernis betrachtet

Ein ebenso hoher Anteil der Befragten (72,9 Prozent) habe angegeben, die unterschiedlichen Landesbauordnungen in Deutschland als Hindernis für eine Entspannung der Märkte anzusehen, so ZIA.

Diese Mehrheit der Befragten spreche sich für eine bundeseinheitliche Musterbauordnung aus, die Investoren mehr Sicherheit bietet und Projekte schneller realisieren lässt.

Weiterhin befürworte ein Großteil der Befragten einen Ausbau des Anreizsystems für Investitionen, beispielsweise durch eine Erhöhung der linearen Abschreibung für die Abnutzung von Gebäuden, der linearen AfA, von zwei auf mindestens drei Prozent jährlich (70,5 Prozent Zustimmung).

Auch die steuerliche Sonderabschreibung für energetische Gebäudesanierungen sei in den Augen einer großen Mehrheit (72,4 Prozent der Befragten) ein sinnvolles Instrument. (bm)

Foto: Shutterstock

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