Schnelles Wachstum von Städten auf der Welt

Städtische Gebiete sind im globalen Schnitt in den vergangenen Jahren stärker gewachsen als bisher angenommen. Dies haben Wissenschaftler der EU-Kommission anhand einer neuen Datenbank herausgefunden. In Europa gibt es insgesamt drei Megacities. Weltweit gibt es mehr als 470 Millonenstädte.

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Paris ist eine von drei in Kontinentaleuropa gelegenen Megacities.

Eine neue Datenbank listet mehr als 70 Städte rund um den Globus mit mehr als fünf Millionen Einwohnern. So gebe es mittlerweile mehr als 40 Städte mit fünf bis zehn Millionen Einwohnern und 32 Megacitys mit mehr als zehn Millionen Einwohnern, so die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der EU-Kommission in Brüssel.

In Indien und China gibt es demnach jeweils fünf Megacitys, während es in Europa nur drei gibt: Paris, Moskau und Istanbul. Insgesamt gebe es mehr als 470 Millionenstädte auf der Welt.

GFS-Wissenschaftler haben die von ihnen erstellte Datenbank „Global Human Settlement Layer“ (GHSL) kürzlich auf dem jährlichen World Urban Forum in Kuala Lumpur (Malaysia) vorgestellt. GHSL ist öffentlich zugänglich und hält Daten zu 10.000 Stadtregionen weltweit bereit. Nach Angaben der GFS ist es die größte und umfassendste Datenbank über Städte, die je veröffentlicht wurde.

Städte sind schneller gewachsen als angenommen

Mit Hilfe der Datenbank konnten die Forscher auch feststellen, dass städtische Gebiete im globalen Schnitt in den vergangenen Jahren stärker gewachsen sind als bisher angenommen. So habe sich zwischen 1990 und 2015 die Bevölkerung von Stadtregionen in Afrika verdoppelt, in Asien sei sie um 1,1 Milliarden Menschen gestiegen.

Die Daten der GHSL stammen größtenteils aus einer großen Zahl an Satellitenaufnahmen: 12,4 Billiarden einzelne Bildaufzeichnungen. Die Satellitendaten wurden mit Big-Data-Analyseverfahren ausgewertet und mit den Ergebnissen von Volkszählungen und geografischen Daten abgeglichen. Herausgekommen ist ein visualisierter Städteatlas, der die Entwicklung innerhalb von 40 Jahren sichtbar macht – mit Daten aus den Jahren 1975, 1990, 2000 und 2014.

Im Zuge der zunehmenden Verstädterung haben die GFS-Forscher auch Tendenzen gefunden, die sie als positiv werten: So habe der Anteil von Grünflächen in den Städten von 2000 bis 2015 um 25 Prozent zugenommen. Von 1990 bis 2000 sei die Luftverschmutzung (Anzahl der Feinstaubpartikel PM2.5) in den Städten gestiegen, seitdem aber habe sich der weltweite Trend umgekehrt. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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