Wo Wohnungen noch bezahlbar sind

Wohnraum in den Metropolen ist für viele Bundesbürger nur noch schwer erschwinglich. Ein aktueller Marktbericht von Catella Research untersucht die Entwicklung und zeigt auf, wo Immobilienkäufer und Mieter noch vergleichweise günstige Wohnungen finden können.

In Augsburg sind Neubauwohnungen 41 Prozent günstiger als in München.

Wohnen in deutschen Metropolregionen wird immer teurer. Zunehmende Urbanisierung, knappes Bauland, demografischer Wandel und eine hohe Nachfrage führen zu immer neuen Preisobergrenzen.

Gerade im Neubausegment, in dem es keine Mietpreisbremse gibt und der Anteil von öffentlich geförderten Wohnungen eher sinkt als steigt, geraten Schwellenhaushalte zunehmend unter Druck, eine geeignete Wohnung zu finden.

Die Analyse von Catella Research zeige: Die Bundesrepublik ist zweigeteilt. Mieter und Wohnungseigentümer von Neubauten wohnen in den neuen Bundesländern deutlich günstiger als in den alten Bundesländern. Der Preisunterschied beträgt bei Mietwohnungen im Schnitt 20 Prozent (8,59 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zu 10,28 Euro pro Quadratmeter) bei Eigentumswohnungen gar 30 Prozent (2.478 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zu 3.201 Euro pro Quadratmeter).

Chancen in Klein- und Mittelstädten

In den Metropolen findet sich dagegen kaum günstiger Wohnraum. „Unsere Analyse zeigt, dass es sich für Investoren vor allem lohnt, unterbewertete Standorte am Rande der Metropolregionen zu identifizieren. Einige deutsche Klein- und Mittelstädte heben sich von ihrer Kernstadt ab, bilden eine Art Ankerfunktion und bieten hohes Potential hinsichtlich Erstbezugsmieten beziehungsweise Neubau-Eigentumswohnungen“, so Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research.

Die günstigste Stadt bei Neubauten ist den Ergebnissen zufolge Görlitz. Dort zahlen die Einwohner durchschnittlich rund 1.320 Euro pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen und 5,95 Euro pro Quadratmeter für Mietwohnungen. Zum Vergleich: In München, teuerste Stadt der Analyse, werden durchschnittlich 7.674 Euro pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen und 18,90 Euro pro Quadratmeter für Mietwohnungen verlangt. Insgesamt hat Catella 102 Städte in 13 deutschen Metropolregionen hinsichtlich ihrer Miet- und Kaufpreise im Neubausegment analysiert und miteinander verglichen.



Kostenvorteil Entfernung – auf der Suche nach unterbewerteten Standorten 

Catella analysierte auch den Faktor Entfernung: Inwieweit beeinflusst die Distanz einzelner Städte zur Kernstadt der jeweiligen Metropolregion den Kaufpreis? Je kürzer der Weg vom Investmentstandort zur Kernstadt der Metropolregion, desto geringer der Kostenvorteil beziehungsweise teurer eine Neubau-Eigentumswohnung, sollte man meinen. So genießt den mit Abstand größten Kostenvorteil aller Städte die bayerische Stadt Passau. Mit einer Entfernung von 130 PKW-Minuten zur Kernstadt München beträgt der Kostenvorteil stolze 63 Prozent.

Mit anderen Worten: In Passau sind die durchschnittlichen Kaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen 63 Prozent günstiger als in München. Die Städte Ingolstadt, Augsburg und Rosenheim befinden sich rund 55 bis 75 PKW-Minuten von München entfernt, ihr Kostenvorteil gegenüber München liegt zwischen 41 bis 44 Prozent.

Seite zwei: Weitere wichtige Faktoren

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